Wirtschaft gestalten HLW IV, Arbeitsbuch BW
136 6 Zusammenfassung: Den Kapitalmarkt verstehen Kapitalmarkt Der Kapitalmarkt ist der Markt zur mittel- und langfristigen Kapitalbe- schaffung. Dies kann entweder in Form von Krediten über Anleihen (Rentenmarkt) oder durch den Verkauf von Beteiligungen durch Aktien (Aktienmarkt) erfolgen. Der Börse kommt als organisierter Kapital- markt eine wichtige Drehscheibenfunktion zu. Primär- und Sekundärmarkt Der Kapitalmarkt wird in einen Primär- und einen Sekundärmarkt unterschiedenen. Der Primärmarkt bietet neue Wertpapiere an, der Markt wird auch Emissionsmarkt genannt. Der Sekundärmarkt umfasst den Handel, die Durchführung und die Abwicklung von Wertpapier geschäfte. Börse Die Börse ist ein organisierter Markt, auf dem für Waren nach Angebot und Nachfrage Preise gebildet werden. Der Handel an der Börse wird nicht – wie etwa in einer Markthalle – direkt zwischen Käufer und Ver- käufer betrieben, sondern von dazu berechtigten Personen, den Händ- lern/Händlerinnen (Tradern bzw. Brokern), und häufig mit Hilfe eines Computersystems. Kassa- und Terminmarkt Am Kassamarkt werden die Basiswerte gehandelt – das können Wert- papiere (z.B. Aktien und Anleihen) oder Waren, wie z.B. Rohstoffe, sein. Der Kassamarkt zeichnet sich durch das zeitliche Zusammenfallen von Geschäftsabschluss und Geschäftserfüllung aus: Kauft beispielsweise jemand eine Aktie, so ist derjenige ab diesem Moment Miteigentümer am Gesamtvermögen einer Aktiengesellschaft. Am Terminmarkt erfolgt die Erfüllung eines Geschäftes erst zu einem späteren Zeitpunkt. Preis, Menge und Liefertermin werden aber von den Vertragspartnern bereits bei Geschäftsabschluss fix vereinbart. Waren- und Wertpapierbörsen Warenbörsen sind um einige Jahrhunderte älter als Wertpapierbörsen. Ihre Bedeutung für die Preisbildung bei zahlreichen Rohstoffen, z.B. Kaffee und Halbfertigprodukten, ist ungebrochen. Viele berühmte Bör- sen sind ausschließlich Wertpapierbörsen, andere ausschließlich Wa- renbörsen. Börsenzyklen „Bullish“ steht für steigende Kurse über einen längeren Zeitraum. Der Bulle ist das Börsentier, das die Kurse mit seinen Hörnern in die Höhe schleudert. Der französische Begriff dafür heißt „Hausse“. Haussiers sind Anleger/innen, die auf Grund ihrer optimistischen Einstellung auf steigende Kurse spekulieren. Das Gegenteil davon ist „Bearish“ oder „Baisse“ und steht für fallende Kurse. Der Bär ist das Börsentier, das die Kurse mit seinen Tatzen nach unten schlägt. Baissiers sind Anleger/innen, die mit fallenden Börsen- kursen rechnen und ihre Wertpapiere verkaufen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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