Deutsch Sprach-Lese-Buch 4, Schulbuch mit CD-ROM [Teil A]

89 Lesen LP Ausweitung der Inhaltserschließung und des Textverständnisses: literarische Texte. BiSt Die Kinder können literarische Angebote zur Erweiterung ihres Selbst- und Weltverständnisses sowie zur Unterhaltung nutzen. >> AH 30 Beschreibe, wie die Häuser im Schlaraffenland aussehen. Erzähle, wie es alten, kranken und faulen Menschen dort ergeht. Überlege, warum Menschen, die nicht sehen oder sprechen können, den richtigen Weg ins Schlaraffenland kennen. 1 2 3 40 45 50 55 60 65 n dem Land, da gibt es auch große Wälder. Da wachsen im Buschwerk und auf den Bäumen die schönsten Kleider, Röcke, Mäntel, Hosen und Westen in allen Farben, schwarz, grün, gelb, blau und rot. Wer ein neues Gewand braucht, geht in den Wald und wirft es mit einem Stein herunter. Auf der Wiese wachsen schöne Damenkleider aus Samt und Seide, die Grashalme sind bunte Bänder. Die Wacholderstöcke tragen Broschen und goldene Nadeln, und ihre Beeren sind nicht schwarz, sondern echte Perlen. An den Tannen hängen Armbanduhren. Auf den Stauden wachsen Stiefel und Schuhe und Sommer- und Winterhüte. Dieses edle Land hat auch ein Jungbad. Alte und kranke Leute baden darin drei Tage oder vier und sie werden gesund und jung und sehen wie siebzehn oder achtzehn aus. Auch allerlei Spaß und Spiele gibt es im Schlaraffenland. Wer zu Hause kein Glück hat, der hat es dort bestimmt. Beim Spielen wird er immer gewinnen, beim Schießen wird er immer ins Fußballtor treffen. Wer die Leute am besten necken und aufziehen kann, bekommt jedes Mal ein Goldstück. Für die Schlafsäcke und Faulpelze, die bei uns durch ihre Faulheit arm werden und betteln gehen müssen, ist das Schlaraffenland gerade das richtige Land. Jede Stunde Schlafen bringt dort ein Silberstück ein und jedes Mal Gähnen ein Goldstück. Wer gern arbeitet, das Gute tut und das Böse lässt, der wird aus dem Schlaraffenland vertrieben. Aber wer nichts kann, nur schlafen, essen, trinken, tanzen und spielen, der wird zum Grafen ernannt. Und der Faulste wird König im Schlaraffenland. Nun wisst ihr, wie es im Schlaraffenland zugeht. Und wer gern hinreisen will, aber den Weg nicht weiß, der frage einen Blinden. Auch ein Stummer wird ihm keinen falschen Weg sagen. Aber der Weg dahin ist weit für die Jungen und für die Alten, denen es im Winter zu heiß und im Sommer zu kalt ist. Noch dazu ist um das ganze Land herum eine berghohe Mauer aus Reisbrei. Wer hinein oder heraus will, muss sich erst durchessen. Richard Bamberger Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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