Psychologie und Philosophie, Schulbuch [Philosophie Teil]
250 Sie haben sich in diesem Kapitel in ersten Schritten dem philosophischen Denken angenähert sowie Methoden und Richtungen der Philosophie kennengelernt. Am Schluss des Kapitels konnten Sie erfahren, wie philosophische Texte zu lesen sind. THEMEn: Zugänge zum Philosophieren Philosophie hat viel mit intelligenten Fragen zu tun und weniger mit abschließenden Antworten. Dies setzt ein Infragestellen des Geläufigen und scheinbar Selbstver ständlichen voraus. In der Philosophie werden oft sehr grundlegende Fragen aufgeworfen, die immer wieder neue Diskussionen entfachen und unterschiedliche Perspektiven erschließen können. Philosophische Erkundungen bedienen sich argumentativer Verfahren, sie führen Gründe für und gegen eine bestimmte Position an. ideologie und ideologiekritik Philosophie hat viel mit Aufklärung und der Zurückdrän gung von Vorurteilen zu tun. In diesem Zusammenhang stehen auch Ansätze philosophischer Ideologiekritik. Diese hat einen negativ besetzten Ideologiebegriff zum Gegen stand, der auf fragwürdige und unhinterfragte, eben vorurteilshältige politische Haltungen abzielt. Daneben bestehen allerdings auch andere Ideologiebegriffe, was beispielhaft zeigt, dass kritische Begriffsklärungen eine wesentliche Voraussetzung für philosophisches, aber auch für wissenschaftliches Arbeiten bilden. Verhältnis von Philosophie und Wissenschaft Die Wertschätzung von Argumenten und logischen Begründungsversuchen hat die Philosophie mit wissen schaftlichen Verfahrensweisen gemeinsam. Im Unterschied zu Einzelwissenschaften wenden sich philosophische Untersuchungen eher grundlegenden Fragestellungen zu. Insofern gibt es auch enge Berührungspunkte mit der Wissenschaftstheorie, die sich Voraussetzungen und Möglichkeiten von Wissenschaft ganz allgemein widmet. METHodEn: Philosophische Texte lesen Philosophische Texte sollten mehrfach genau gelesen werden. Unbekannte Begriffe, Ausdrücke oder Formulierun gen sind zu klären, danach empfiehlt es sich, den Text zu gliedern und den Gedankengang nachzuvollziehen. Oft ist es auch hilfreich, den Kontext zu betrachten und Informa tionen zum/zur Autor/in zu beschaffen. Am Schluss der Auseinandersetzung mit philosophischen Texten steht das eigene Philosophieren, die Formulierung begründeter eigener Positionen. Zusammenfassung 6 Nur zu Prüfzweck n – Eigentum des Verlags öbv
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