Psychologie und Philosophie, Schulbuch [Philosophie Teil]

Pro-und-Contra-Diskussionen führen Ist der eigene Tod denkbar? Es stößt auf bemerkenswerte Schwierigkeiten, sich den eigenen Tod vorzustellen . Dabei geht es gar nicht so sehr um emotionale Hürden, die einer Vorstellung der eigenen Nicht-Existenz entgegenstehen, sondern vielmehr um ein Unvermögen, eine bestimmte gedank- liche Vorstellung überhaupt zu entwickeln. Dies bedeutet nicht, dass Menschen sich nicht irgendwie ein „Leben nach dem Tod“ vorstellen könnten. In der Regel ähnelt dies zumindest insofern dem Leben vor dem Tod, als die eigene Person, so wie sie aktuell wahrge- nommen wird, bloß in eine andere Sphäre (Jenseits) oder eine spätere Erscheinungsform (Inkarnation im Fall vieler Wiedergeburtslehren) übersetzt wird. Menschen, die sich den Tod tatsächlich als Nicht-Sein vorstellen, mögen sich selbst in totem Zustand als leblose Materie denken. Eine existentiell beachtliche Vorstellung des eigenen Todes, ähnlich wie die Vorstel- lung einer beliebigen, vertrauten Tätigkeit oder auch eines unangenehmen, aber bekannten Zustandes, ist hingegen schwer bis gar nicht möglich. Oder sollte sie das doch sein? Falls ja, wie? Falls nein, warum nicht? Und welche Schlüsse lassen sich daraus ziehen? 286 Methode Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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