Psychologie und Philosophie, Schulbuch [Philosophie Teil]

305 konnte. Grundsätzlich entsprachen sie der Vorstellung, dass die Bürger einer Polis dieser auch Respekt schuldig seien, mithin auch ihren Riten und Gebräuchen sowie vor allem den Göttinnen und Göttern, die nach allgemeiner Überzeugung für den Schutz ihrer Stadt und der in ihr wohnenden Menschen zuständig waren. Jede Stadt hatte dementsprechend ihre Schutzgottheit, Athen zum Beispiel Pallas Athene. Anregungen zum selbstständigen Weiterarbeiten Geben Sie die zitierten Ausführungen Sloterdijks mit eigenen Worten wieder! Schla­ gen Sie Wörter und Begriffe nach, deren Bedeutung Ihnen nicht oder nicht genau bekannt ist! Recherchieren Sie, welche Auswirkungen die Leugnung der Existenz Gottes in den monotheistischen Religionen haben kann! Bilden Sie Gruppen und diskutieren Sie Ihre Ergebnisse! Geben Sie eine Bewertung aus philosophischer Perspektive! 2.3 Atheismus und Agnostizismus Auch wenn immer wieder anderes behauptet wird, ist es doch sehr schwer vorstellbar, dass es nicht zu allen Zeiten Menschen gegeben hätte, die nicht an den einen Gott oder die vielen Göttinnen und Götter geglaubt haben. Wo kein Bekenntnis gefordert wird, ist aber auch keine Entscheidung erforderlich. Man kann es lästig finden, Göttern zu opfern, an die man nicht glaubt, und kann das auch sagen, so wie einer der Protagonisten in Ciceros Dialog „De natura deorum“. Die monotheistischen Religionen änderten die Umstände. Jetzt wurde es wichtig, sich zu bekennen und das Bekenntnis auch zu leben. Mit dem einen Gott verband und verbindet sich die Vorstellung der einen Wahrheit , denn eine solche wurde und wird zumindest den zentralen religiösen Lehren in den monotheistischen Religionen zugeschrieben. 2 3 r GrundlaGen Mensch-Sein 1 Mensch-Sein 1 8 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=