Psychologie und Philosophie, Schulbuch [Philosophie Teil]
354 Daraus ergibt sich klar, dass die Menschen während der Zeit, in der sie ohne eine allgemeine, sie im Zaum haltende Macht leben, sich in einem Zustand befinden, der Krieg genannt wird, und zwar in einem Krieg jedes gegen jeden. Denn Krieg besteht nicht nur in Schlachten oder Kampfhandlungen, sondern in einem Zeit- raum, in dem der Wille zum Kampf genügend bekannt ist. Thomas Hobbes: Leviathan, I 13. Für Hobbes ist der Naturzustand von Gewalt oder doch zumindest Gewaltbereitschaft gekennzeichnet. Dies erschließt er aus Überlegungen zum Wesen des Mensche n. Diese sind nicht sehr schmeichelhaft. vielleicht auch etwas einseitig, weil sie, wie alle Aussagen dieser Art, durch persönliche Erfahrungen derer gefärbt sind, die sie treffen. Hobbes stand sehr stark unter dem Eindruck der Gewaltexzesse während des Bürger- kriegs in England. AuSfüHrunG Der über den Staat herrschende Souverän; Ausschnitt aus dem Titelblatt des Erstdrucks des Leviathan (1651), darüber steht auf Lateinisch: „Es gibt keine Macht auf Erden, die ihm gleichkommt Hiob 41,24“. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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