Psychologie und Philosophie, Schulbuch [Psychologie Teil]

193 Neurose, leichtgradige psychische Störung Ödipus-Komplex, in Sigmund Freuds Entwicklungstheo- rie zentrale Beziehungskonfiguration, in deren Rahmen ein Kind seine sexuellen Wünsche auf den gegengeschlechtlichen Elternteil richtet und sich mit dem Elternteil, der dasselbe Geschlecht wie das Kind hat, in der Weise identifiziert, dass es dessen Platz einnehmen möchte Paradigma, als Paradigmen werden in der Wissen- schaftstheorie grundlegende Annahmen bezeichnet, die nicht weiter hinterfragt werden. Paranoia, Persönlichkeitsstörung, bei der Wahnvorstel- lungen im Vordergrund stehen Persönlichkeit, Individualität, das Spezifische eines Menschen Persönlichkeitsstörung, schwere psychische Störung der Persönlichkeitsstruktur, die zu erheblichem Leidensdruck im eigenen Erleben sowie aufgrund der Interaktion mit anderen Menschen führt phallisch, das männliche Glied betreffend Phobie, Angst vor bestimmten Objekten oder vor an sich nicht gefährlichen Situationen Placebo, Scheinarznei; die Patientinnen/Patienten werden in der Meinung gelassen, ein Präparat enthalte bestimmte Wirkstoffe, was aber gar nicht der Fall ist. In nicht wenigen Fällen treten nach der Einnahme von Placebos aber durchaus jene Effekte ein, die Patientinnen/Patienten den vermeintlichen Wirkstoffen zuschreiben. Dieser Placeboeffekt ist auch ein Thema für psychologische Fragestellungen. Psychiatrie, medizinische Fachrichtung, die sich mit Diagnostik und Therapie psychischer Störungen beschäftigt Psychoanalyse, tiefenpsychologisch orientierte Theorie und psychotherapeutische Behandlungsmethode Psychopharmakon, Arzneimittel, das auf neuronale Abläufe im Gehirn wirkt und damit auch mentale Befindlichkeiten beeinflusst Psychosomatik, Lehre oder Wissenschaft vom Einfluss psychischer Vorgänge für Krankheitsentstehung und -verlauf Psychotherapie, gezielte, wissenschaftlich fundierte Behandlung psychischer Leiden und Störungen; in Österreich, Deutschland und einigen anderen Ländern bestehen dazu eigene (gesetzliche) Ausbildungsbestimmungen. Schizophrenie, Persönlichkeitsstörung, bei der Wahr- nehmungs- und Denkstörungen im Vordergrund stehen. Die Bezeichnung ist etwas irreführend, da sie oft Verwechslungen mit dem Phänomen der Persönlichkeitsspaltung nach sich zieht. sex, Geschlecht im biologischen Sinn Skinner-Box, Käfig, der so konstruiert ist, dass ein darin eingesperrtes Tier nach standardisierten Verfahren bestimmte Verhaltensweisen erlernt Sozialisation, Anpassung an die Denk- und Empfin- dungsweisen in einer sozialen Umgebung durch Verinnerlichung (Internalisierung) sozialer Regeln und Vorgaben (Normen) Stereotyp, festgefügte Form von Vorstellungen oder Ansichten über Personen oder Dinge Sublimierung, in Sigmund Freuds Theorie psychischer Triebkräfte eine Umlenkung libidinöser Energie von sexuellen auf andere Ziele, etwa auf künstlerisches Schaffen oder wissenschaftliche Erkenntnis; insofern kommt der Sublimierung nach Freud große Bedeutung für zivilisatorische und kulturelle Entwicklungen zu. Temperament, nach der Temperamentenlehre bildet sich die Persönlichkeit gemäß dem Mischungsver- hältnis der vier Körpersäfte gelbe Galle, schwarze Galle, Blut, Schleim, die den vier Elementen Wasser, Luft, Feuer, Erde entsprechen. Tiefenpsychologie, Sammelbezeichnung für psychologi- sche und psychotherapeutische Ansätze, denen zufolge unterhalb des Bewusstseins gelegene, „tiefere“ psychische Schichten, die auch als Unbe- wusstes bezeichnet werden, zu untersuchen sind, sollen psychische Entwicklungen und auch Leidens- zustände begriffen werden topisch, örtlich, als Ort oder Raum vorgestellt Trait, (Persönlichkeits-)Eigenschaft transgender, Transgender persons lehnen die Zuord- nung zu einem von zwei Geschlechtern (weiblich oder männlich) grundsätzlich ab oder wollen sich nicht auf eine solche Zuordnung festlegen lassen. Transsexualität, Bezeichnung für die Haltung einer Person, die nach medizinischen Kriterien eine eindeutig dem weiblichen oder männlichen Geschlecht zugeordnet werden kann, sich jedoch dem jeweils anderen Geschlecht zugehörig fühlen. Der ICD-10 klassifiziert dies als „Störung der Geschlechtsidentität“, wogegen sich nicht nur Betroffene entschieden verwahren. Wie der Begriff Intersexualität wird auch der Begriff Transsexualität vielfach abgelehnt. Glossar Glossar Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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