Psychologie und Philosophie, Schulbuch [Psychologie Teil]

31 Führen Sie eine Untersuchung durch: Bilden Sie Gruppen und machen Sie eine Umfrage in Ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis nach der persönlichen Einstellung zu einer psychologischen, einer psychotherapeutischen und einer psychiatrischen Behandlung. Entwickeln Sie dazu einen aussagekräftigen Frageboden und präsentie­ ren Sie Ihre Ergebnisse der Klasse! Fassen wir an dieser Stelle noch einmal die […] Aspekte des verhaltens­ therapeutischen Menschenbildes zusammen. Einerseits werden die biologischen Gegebenheiten des Körpers berücksichtigt, andererseits werden die individuellen Charakteristika des emotionalen Erlebens und der kognitiven Verarbeitung her­ vorgehoben. Diese persönlichen Faktoren stehen nun wiederum im Wechselspiel mit den Bedingungen der Umwelt. Erwin Parfy/Bibiane Schuch/Gerhard Lenz: Verhaltenstherapie (2003), S. 13. Die Verhaltenstherapie als psychotherapeutische Richtung hat sich heute sehr stark von Modellen emanzipiert, wie sie Burrhus Frederic Skinner und andere in den 1950er-Jahren entwickelt haben. Anstelle einer isolierten Beobachtung von Hand- lungsweisen wird heute schon der Begriff Verhalten weit gefasst. Neben biologischen Aspekten sollen Fragen des emotionalen Erlebens und der Kognition eine Rolle spielen. Dementsprechend geht es in der Regel auch nicht mehr um bloße Konditio- nierung und Umkonditionierung, sondern um komplexe Verhaltensanalysen und -modifikationen. Der Begriff Verhalten spielt in der Psychologie, wie wir gesehen haben, eine große Rolle. Dabei stellt sich naturgemäß die Frage, was genau unter Verhalten verstanden werden soll. Naheliegend ist die Vorstellung, es handele sich um äußerlich erkennba- res Tun und Lassen eines Menschen. Aber kann sich dies, gerade im psychologischen Kontext, auf einzelne Verhaltensweisen beschränken oder muss nicht ein breites Spektrum an Verhaltensweisen ins Auge gefasst werden? Doch welche? Wo beginnen und wo enden die Möglichkeiten psychologischer Verhaltensbeobachtung und -analyse? Ist es aussagekräftig, wenn jemand beispielsweise Verhaltensweisen zeigt, die auf Angst schließen lassen, sobald sie/er in einen Aufzug steigt? Oder müssten auch andere Verhaltensweisen in anderen Lebenslagen betrachtet werden, ehe jemand zu der Diagnose Klaustrophobie kommt? Falls ja, welche? Derlei Fragen sind immer wieder zu klären, und sie sind keineswegs einfach zu beantworten. Anregungen zum selbstständigen Weiterarbeiten Recherchieren Sie im Internet den Begriff Verhalten ! Vergleichen Sie ihn mit der zitierten Textpassage! Was könnte das Spezifische an dieser Auffassung von Verhalten sein? Notieren Sie Ihre Überlegungen! Was bedeutet Verhalten für Sie? Beantworten Sie diese Frage zunächst für sich; bilden Sie dann Gruppen und diskutieren Sie darüber! 2 r AuSfüHrunG úú Kapitel 2.3.5 VErtiEfunG 3 4 r Eine kurze Einführung Eine kurze Einführung 1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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