Psychologie und Philosophie, Schulbuch [Psychologie Teil]

37 Wahrnehmung und Kognition 2 Wahrnehmung und Kognition Wahrnehmung, so denken viele, ist doch eine recht simple Angelegenheit: Wir sehen, hören, fühlen, riechen oder ertasten etwas, und dann wissen wir doch schon, was wir gesehen, gehört, gefühlt, gerochen oder ertastet haben. Große Unterschiede könne es da wohl nicht geben. Es braucht keine große Anstrengung um zu sehen, dass es so einfach nicht funktioniert. Was nämlich wie ein einziger kurzer Eindruck erscheint, der sich glasklar erfassen lässt, erweist sich bei nähe- rer Betrachtung als ein umfangreicher Wahrnehmungsprozess, bei dem jeder einzelne Schritt einer genaueren Untersuchung wert ist. Schon auf der sensorischen Ebene ist Wahrnehmung ein komplexes Unterfangen. Die Auswertung des sensorisch Erfassten, seine Interpretation, ist dann noch einmal eine ganz andere Sache. Sie fällt, wie wir sehen werden, auch von Mensch zu Mensch durchweg verschieden aus. Eng mit der Wahrnehmung verbunden sind Fragen der Kognition, der Erkenntnismöglich- keiten und ihrer weiteren Voraussetzung. Woran man sich erinnert, beeinflusst die Wahrnehmung ebenso wie Kreativität, Sensibilität und eigene Ausdrucksmöglichkeiten. Denn Wahrnehmung ist alles andere als ein passiver Akt. Ó yp29fp Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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