Psychologie und Philosophie, Schulbuch [Psychologie Teil]

49 Wie der Raum bildet die Zeit ein zentrales Element unserer Wahrnehmung – der Philosoph Immanuel Kant nannte beide deshalb Anschauungsformen a priori . Wir können ohne diesen Rahmen keine Wahrnehmung zustande bringen – und wie wir gesehen haben, findet Wahrnehmung stets in unseren Köpfen statt. Anregungen zum selbstständigen Weiterarbeiten Was assoziieren Sie persönlich mit Zeit? Bilden Sie Gruppen und machen Sie ein Brainstorming! Notieren Sie alles, was Ihnen spontan einfällt! Erstellen Sie dann eine Mindmap und präsentieren Sie diese in der Klasse! Heute verfügen wir über sehr leistungsfähige Werkzeuge: geistige Werkzeuge wie die Mathematik und die wissenschaftliche Methode und technische Werkzeuge wie Computer und Teleskope. Mit Hilfe dieser Werkzeuge haben wir viele Erkenntnisse über das All gewonnen. Doch was wissen wir wirklich vom Universum, und wieso wissen wir es? Woher kommt das Universum, und wohin entwickelt es sich? Hatte es wirklich einen Anfang? Und wenn, was geschah davor? Was ist die Zeit? Wird sie je ein Ende finden? Können wir in der Zeit zurückgehen? Stephen Hawking/Leonard Mlodinow: Die kürzeste Geschichte der Zeit (2005), S. 11. Zeit ist aus der Perspektive einer an Quantenmechanik und Relativitätstheorie orientierten Physik nicht vom Raum zu trennen. Gedacht ist dabei an den Raum des Universums, mit dem sich etwa der britische Physiker Stephen Hawking sehr intensiv beschäftigt hat. Dehnt sich dieser Raum aus? Hat er einen Anfang, ein Ende? Damit verbunden stellen sich Fragen nach der Zeit, ihrem Verlauf und den Möglichkeiten, sich in ihr zu bewegen, die längst noch nicht alle beantwortet sind. Die meisten Menschen verfügen über etwas, das man innere Uhr nennen könnte. Sie ist vielleicht nicht so genau wie eine Atomuhr, allerdings einigermaßen verlässlich, wenn es um die Schätzung von Zeit geht. Wir wissen in der Regel ungefähr, dass es so gegen fünf Uhr nachmittags ist und nicht zwei Uhr mittags. Nicht wenige Menschen wachen auch zu einem Zeitpunkt auf, den sie sich für das Erwachen vorgenommen haben, ganz ohne Wecker. Diese innere , möglicherweise dem biologischen Organis- mus eigene Uhr kann aber auch durcheinander geraten, etwa durch Stress oder durch Einnahme bestimmter bewusstseinsbeeinflussender Substanzen – oder einfach durch Verlassen der Zeitzone, an die wir uns gewöhnt haben. Anregungen zum selbstständigen Weiterarbeiten Wie erklären Sie sich das Phänomen der inneren Uhr? Bilden Sie Gruppen und tau­ schen Sie Ihre Überlegungen aus! Lesen Sie „Die kürzeste Geschichte“ der Zeit von Hawking und Mlodinow! Stellen Sie die zentralen Aussagen über Zeit zusammen! úú Kapitel 7.2.3 1 AuSFüHrunG Stephen Hawking (geb. 1942) VErTiEFunG 2 r 3 Wahrnehmung und Kognition Wahrnehmung und Kognition 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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