Psychologie und Philosophie, Schulbuch [Psychologie Teil]

76 In den vergangenen Jahrzehnten wurden und werden allerdings auch differenziertere Ansichten vertreten. Dazu gehört etwa die Ansicht, dass es nicht die eine allgemeine Intelligenz gibt, sondern mehrere gleichberechtigte Intelligenzfaktoren. Andere Positionen wie jene des Psychologen und Erziehungswissenschafters Howard Earl Gardner gehen noch viel weiter. Gardner geht davon aus, dass es überhaupt mehrere unterschiedliche Intelligenzen gibt, die sich nicht mit einheitlichen Intelligenztests messen lassen. Er spricht von Multiplen Intelligenzen (Multiple Intelligences, MI) . So unterscheidet er logisch-mathematische, linguistische, naturalistische, musikalische, räumliche, kinästhetische, interpersonelle und interpersonale Intelligenz. Mit kinästhetischer Intelligenz sind Fähigkeiten gemeint, den eigenen Körper gezielt und geschickt zu steuern. Interpersonelle Intelligenz bezeichnet ein hohes Sensorium für Stimmungen und Wünsche anderer Menschen, intrapersonale Intelligenz bezieht sich hingegen auf einen differenzierten Zugang zu eigenen Gefühlen, Stärken und Schwä- chen, verbunden mit der Fähigkeit, diese bewusst zu steuern. Überlegungen zu sozialer oder emotionaler Intelligenz rücken ganz grundsätzlich von herkömmlichen Intelligenzbegriffen ab. Im Zusammenhang mit sozialer Intelligenz geht es um den Umgang eines Menschen mit anderen, bei emotionaler Intelligenz um die Fähigkeit, Emotionen adäquat wahrzunehmen und auch für Denkleistungen zu nützen. Anregungen zum selbstständigen Weiterarbeiten Erstellen Sie mit Ihrer/Ihrem Sitznachbarin/Sitznachbarn ein Schaubild zu den verschiedenen Vorstellungen von Intelligenz! 1 a b c d e Nenne aus der unteren Reihe die Figur, welche die Reihe fortsetzt! Aufgabe aus einem klassischen Intelligenztest Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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