Psychologie und Philosophie, Schulbuch [Psychologie Teil]
80 Erfahrungen anderer, die wir aus unserer Ausbildung, aus Lektüren oder auch Erzäh- lungen kennen, lassen sich fruchtbar machen. Häufig jedoch ergeben sich Probleme, die wir nicht einfach lösen können, indem wir eigene oder fremde Erfahrungen eins zu eins anwenden. Wir können vielleicht Schlüsse aus ihnen ziehen, aber dazu müssen wir sie entweder verallgemeinern oder Analogien (Ähnlichkeiten) herstellen, wir können also, kurz gesagt, logische Verfahren und Schlussfolgerungen anstellen. Dabei handelt es sich um (logische) Denkprozesse, die auf konkrete Fragestellungen angewendet werden. Um dies angemessen tun zu können, müssen wir uns über die Struktur jedes Problems klar sein: Es hat einen Anfangszustand, einen Zielzustand und es gibt Operatoren (konkrete Lösungsschritte), die vom Anfangs- zum Zielzustand führen. Wir müssen also zunächst das Problem analysieren, uns dann darüber klar werden, welche Lösung wir erreichen wollen oder können, und uns dann der Frage widmen, welche Mittel wir dafür einsetzen wollen oder können. Es sind also zahlrei- che kognitive Faktoren an Problemlösungsprozessen beteiligt, von der Analyse bis hin zur Lösung. Anregungen zum selbstständigen Weiterarbeiten Nennen Sie die Schritte, die bei der Lösung eines Problems gemacht werden können! Erstellen Sie dazu ein Schaubild! Gehen Sie meist nach dem VersuchIrrtumsVerfahren vor oder bevorzugen Sie ein anderes Verfahren? Begründen Sie Ihre Vorgehensweise! Wer den Zweck will, der will auch die Mittel, sofern er vernünftig ist. Ich will den Zweck. Daher: Ich will die Mittel, sofern ich vernünftig bin. Christine M. Korsgaard: The Normativity of Instrumental Reason. In: Garrett Cullity/Berys Gaut (Hrsg.): Ethics and Practical Reason (1997), S. 39. úú Kapitel 6.2.4 1 2 r AuSFüHrunG Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=