Psychologie und Philosophie, Schulbuch [Psychologie Teil]
85 Methodische Arbeitsschritte 1 Bedenken Sie die Voraussetzungen Nehmen Sie nichts als gegeben oder selbstevident, sondern klären Sie Voraussetzun gen und Rahmenbedingungen. Es ist gefährlich, Dinge allzu selbstverständlich zu nehmen. Analysieren Sie anhand des Beispiels hier, worin der wahrscheinlichkeitstheoretische Trugschluss der schein- bar naheliegenden Lösung bestand! 2 Bewusstes Suchen nach Fallstricken Verhalten sich die Dinge tatsächlich so, wie es der Fall zu sein scheint? Könnte es nicht auch ganz anders sein? Was spricht dafür, was spricht dagegen? Was allzu selbstverständlich scheint, verdient zumindest einen kurzen skeptischen Blick. Fragen Sie sich, ob es nicht auch noch andere Optionen geben könnte, ein Problem oder ein Thema zu betrachten. Legen Sie sich im gegenständlichen Fall die Frage vor, an welchem Punkt Marilyn vos Savant mit ihrer skeptischen Intervention angesetzt haben könnte. 3 Deutungsmodelle und Vorannahmen Welches Deutungsmodell oder Bild der Welt liegt einer bestimmten Sichtweise zugrunde? Was beeinflusst Wahrnehmungen und Überzeugungen ganz konkret? Überlegen Sie anhand des Ziegenproblems, woher die große Sicherheit kam, dass der „Entfall“ einer Tür zu einer fünfzigprozentigen Wahrscheinlichkeit für jede der beiden anderen Türen führen müsse. Welche Verwechslungen lagen vor und wie könnten sie zustande gekommen sein? 4 Reflexion Bewahren Sie Klarheit darüber, in welchem Denksystem Sie sich gerade bewegen! Wie schätzen Sie Ihre eigene spontane Entscheidung in einer Situation ein, wie sie die Kandidatinnen/Kandidaten in „Let’s Make a Deal“ vorfanden? Fragen Sie sich, warum sie so oder so ausfiele! Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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