Starke Seiten Deutsch 1, Arbeitsheft
Lesen | Abenteuerliche Reisezeit Texte verstehen: Anton hat es schwer Anton und seine Familie haben beschlossen, einige Tage bei Couch & Co zu verbringen. Alle fühlen sich dort recht wohl. Das „Wuuuuuh“ des Staubsaugers weckte mich. Ich musste kurz überlegen, wieso ich in einem völlig fremden Schlafzimmer aufwachte, dann fiel mir alles wieder ein. Ich lag in einem Doppelbett bei Couch & Co! Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es halb sieben morgens war. So weit war eigentlich alles in Ordnung. Und trotzdem stimmte etwas nicht. Alle Deckenstrahler waren angeschaltet. Und wieso fing Mama denn um diese Zeit an zu staubsaugen? Ich drehte den Kopf zur Seite. Mama lag neben mir und schlief tief und fest. Dass Ida sich hier nicht um Sauberkeit bemühen würde, war mir sofort klar. Es blieb nur noch eine Möglichkeit! Die Putzkolonne! Wieso hatten wir daran nicht gedacht?! Natürlich musste ein großes Einrichtungshaus, durch das so viele Leute gingen, täglich gereinigt werden. „Mama, aufwachen, schnell!!“ Sofort saß Mama kerzengerade im Bett. „Verdammt! Und jetzt?“ Hilfe suchend blickte sie sich um. Es gab zwar einen Schrank in unserem Zimmer, aber dummerweise war das Modell „Kirsche Antik“ zu klein für uns drei. „Der Kabelgang!“, rief ich. Einen Augenblick später waren wir drei hinter der Tapetentür verschwunden. Keine Sekunde zu früh – schon hörten wir, wie der Staubsauger in unserem Schlafzimmer herumgeschoben wurde. Wir starrten uns erschreckt an. Ida! Die schwebte sicher noch im Tiefschlaf auf ihrer Wolke und bekam nichts mit! Gleich würde das Reinigungspersonal ihr Zimmer aufräumen und sie dabei entdecken! Annette Roeder 16. Überlegt zu zweit: Wie könnte es weitergehen? Erzählt einander. Und hier die Fortsetzung der Geschichte: „Ein Fall für Anton!“, flüsterte ich und schob mich den Gang entlang Richtung Idas Wolkenzimmer. Allerdings wusste ich nur ungefähr, welches der Türchen das richtige war. Von hinten sahen die Rückwände ja alle gleich aus! Ich probierte die sechste Tür. Fehlanzeige. War ich schon zu weit? Sicherheitshalber wuselte ich noch mal eine Tür zurück. Als ich sie aufmachte, schaute ich direkt auf zwei stramme Waden und einen Wischmopp. Etwas weiter entfernt zog ein Mann aus dem jaulenden Staubsauger so etwas Ähnliches wie einen Kniestrumpf. Vor lauter Aufregung kam ich ins Schwitzen. Nachdem Zimmer fünf und sechs falsch waren, musste Ida eigentlich hinter der siebten Tür liegen. Und richtig: Wie ein Engel schlummerte sie selig in ihrem Wolkenbett. Ich zwängte mich durch das Türchen und stürzte auf sie zu. Ohne lang nachzudenken zog ich die zottelige weiße Tagesdecke, die Ida nur ein Stück weit zurückgeschlagen hatte, über das ganze Bett samt Ida. Die herumliegenden Herzkissen dekorierte ich schnell auf dem Ida Bettenberg und schlüpfte in letzter Sekunde zu meiner Schwester unter die Decke. Mein Herz hämmerte wild, während ich auf den Staubsauger lauschte. Plötzlich zogen Hände direkt über mir die Tagesdecke glatt und tätschelten mir auf dem Bauch herum. Ich versuchte, mich so weich wie eine Daunendecke zu machen. Als sich das „Wuuuh“ des Saugers endlich von unserem Wolkenbett entfernte, fühlte ich mich selbst wie eine Wolke, so erleichtert war ich. Idas Stimme holte mich auf die Erde zurück: „Iiiihh!!! Seit wann liegst du bei mir im Bett? Und dusch dich mal, du stinkst nach Schweiß!“ Annette Roeder ` SB 120, 121 1 5 10 15 20 1 5 10 15 20 59 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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