Spielpläne Unterstufe 2, Schulbuch (3. und 4. Klasse)

156 l Rock ’n’ Roll Der erste Rock ’n’ Roll-Song Die Verbreitung des Rock ’n’ Roll in alle Länder der Welt geschah in den 1950er-Jahren innerhalb kürzester Zeit. Bill Haleys furiose Bühnenshow und Elvis Presleys kreisende Hüften ließen die Fans vor Begeisterung und die schockierte Elterngeneration vor Empörung kreischen. Wer den ersten Rock ’n’ Roll-Song aufgenom- men hat, ist bis heute nicht ganz geklärt… Rhythm ’n’ Blues und Rock ’n’ Roll R ’n’ B meint jede Musik mit afroamerikanischen Wurzeln (Blues), die zum Tanzen anregen soll (Rhythm). Auch weiße Country &Western-Musik übte Einfluss aus. Musikalisch gesehen ist es schwer, den Rock ’n’ Roll vom R ’n’ B zu unterscheiden. Offensichtlich ist nur, dass R ’n’ B von schwarzen Musikern und Musikerinnen für ein schwarzes Publikum, Rock ’n’ Roll von weißen Musikern und Musikerinnen für weiße Zuhörerinnen und Zuhörer gesungen wurde. Im Rock ’n’ Roll entwickelte sich die Gitarre eindeutig zum wichtigsten Instrument, während im R ’n’ B Klavier und Blasinstrumente noch wichtiger waren. Der Produzent Dave Miller über Bill Haley Es gab da diesen genialen Song: „Rocket 88“ von Jackie Brenston. Das Dumme war nur, dass Brenston schwarz war. Und die Plattenläden, die von Weißen betrieben wurden, nahmen keine Platten von Schwarzen ins Angebot auf. Also brauchte ich einen weißen Musiker, der die Songs der schwarzen R ’n’ B-Sänger covern konnte. Da wurde mir Bill Haley empfohlen, der zwar aus der Country &Western-Musik kam, sich aber auch für Rhythm ’n’ Blues interessierte. Die Platte hatte mittleren Erfolg, doch bei unserem nächsten Versuch gelang uns der große Hit: „Rock around the Clock“ ! 1 Beide Geschichten sind wahr. Sucht noch weitere Informationen über die beiden Stars. Bildet anschlie- ßend zwei Gruppen und führt ein Streitgespräch, in dem jede Gruppe die andere überzeugen will, dass sie den wahren Begründer des Rock ’n’ Roll kennt. Elvis Presley (1935–1977) Bill Haley (1925–1981) Der Produzent Sam Phillips über Elvis Presley Da war dieser Junge aus der Nachbarschaft, ein Last­ wagenfahrer, der seiner verehrten Mutter unbedingt eine Platte mit zwei von ihm gesungenen Balladen zum Geburtstag schenken wollte. Wir taten ihm den Gefallen, aber es war langweiliges Zeug. In einer Kaffeepause spielte er mit seiner Gitarre zum Spaß einen alten Bluessong. Er probierte „That’s All Right Mama“ . Leider war ich gerade nicht im Studio, aber zum Glück nahm meine Assistentin alles auf. Als sie mir das Material später begeistert vorspielte, wusste ich, dass ich endlich meinen weißen Musiker mit der „schwarzen Stimme“ gefunden hatte. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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