Zeichen 2, Schulbuch

13 Aufblasbar Lange Zeit bestanden Kunstwerke aus ganz bestimmten Ma- terialien. Skulpturen etwa wurden aus edlem Stein, z. B. aus Marmor, gehauen oder in Bronze gegossen. Neue Materialien wie Kunststoff und eine veränderte Sicht auf Kunst ließen in den letzten Jahrzehnten noch nie dagewesene Objekte entstehen. So wurde auch Luft als künstleri- sches Material entdeckt. Für die „Luftskulpturen“ wurde ein englischer Begriff gefunden: „Inflatable“, aufblasbar. Die gigantische Badeente von Florentijn Hofman (geb. 1977) bringt überall, wo sie installiert wird, Men- schen zum Staunen und zum Lachen. In Hongkong wurden 2013 mehrere Inflatables aufgestellt. Ein Objekt, das Insekt im Bild oben, scheint kopf- über im Sand zu stecken. Andere wie der „Hüpfburg-Nachbau“ von Stone- henge luden zum Betreten und Benutzen ein: Viel Spaß war garantiert! Dots Die japanische Künstlerin Yayoi Kusama (geb. 1929) überzieht alle ihre Werke mit Punkten. Ihre Räume aus aufgeblasenen Formen scheinen aus einem Traumland zu kommen. Was für uns hier lustig und fröhlich ist, ist für die Künstlerin aber Ausdruck eines zwanghaften Verhaltens. Schon als Kind träumte sie von Punkten, die das ganze Universum bedecken. Da kann einem das Lachen schon im Hals stecken bleiben … 11 „Falling into the Mundane World“ von Tam Wai Ping (geb. 1967), 2013 – eine von sechs großen „Luftskulpturen“ für das Museum M+ in Hongkong (links). Chinesische Kopie der „Rubber Duck“ von Florentijn Hofman (rechts). Inzwischen sind Nachbauten der Ente in unterschiedlichen Größen im Internet bestellbar. 12 Yayoi Kusama, Obsessions, Hanoi, 2013 13 Joshua Allen Harris, Polar Bear, 2008 14 Joshua Allen Harris, Bag Monster, 2008 Bag Art Was zunächst wie ein wegge- worfenes Müllsackerl aussieht, entpuppt sich, aufgeblasen von der Abluft eines U-Bahn-Schachtes, als eine temporäre Skulptur. Bewegt durch das Ein- und Ausströmen der Luft, scheinen die Wesen zu leben. Der amerikanische Fotograf und Street-Art -Künstler Joshua Allen Harris fertigt seine Tiere und „Bag Monster“ aus Plastiksäcken und Klebeband. Die Serie der Polarbären sollte auf den Klimawechsel und seine Konsequenzen verweisen: humorvolle Kunst mit einer Botschaft. Von Vorbeikommenden fotografiert, gefilmt und ins Internet gestellt, fanden die Objekte ihren Weg in die Welt. v.Chr. 0 500 1000 1500 heute Albrecht Dürer (1471–1528) Florentijn Hofman (geb. 1977) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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