Zeichen 2, Schulbuch

Bilder im Kopf 16 Leonardos Tipp Leonardo da Vinci (Zeichen 1: Ideen sichtbar machen) gab seinen Schülern angeblich den Rat, auf der Suche nach neuen Einfällen alte, abgeplatzte und fleckige Mauern genau zu betrachten. Sie würden dann verschie- dene Gestalten, seltsame Gesichter und viele andere Dinge sehen können. Diese in ihrem Kopf entstehenden Bilder sollten sie dann für neue Bildideen nutzen. Viele Künstlerinnen und Künstler der Moderne haben genau das getan und dabei überraschende Entdeckungen gemacht. Suchen und Finden Dass zufällige Eindrücke die Fantasie anregen und das Erfinden von Formen und Bildern erleichtern, hast du vielleicht selbst schon erlebt. Wolken, die sich auftürmen, zusammenballen und gleich darauf wieder verändern, können solche Vorstellungen auslösen. Manchmal erinnern sie an Riesengestalten oder fremdartige Tiere. Sie können im nächsten Augenblick wieder verschwunden sein, für kurze Zeit aber sind sie in der Fantasie ganz deutlich vorhanden. Der Maler Max Ernst (1891–1976) hat Bildtechniken entwickelt, die von zufällig gefundenen Formen ausgehen. 1 Max Ernst: Schmetterlingssammlung, 1930/31 Diese Farbkleckse (Abb. 1) sollen Schmetterlinge sein? Warum hat Max Ernst dieses Bild „Schmetterlingssammlung“ genannt? Findest du Anhaltspunkte dafür? Das Bild rechts (Abb. 2) heißt „Muschelblumen“. Überlege, wie der Künstler auf diesen Namen gekommen sein könnte. Untersuche auch die übrigen Abbildungen dieses Kapitels und beschreibe sie. Was könnten sie darstellen oder bedeuten? Welche Techniken könnten zur Herstellung der einzelnen Bilder angewendet worden sein? Zu welchen Ergebnissen kommen die Kolleginnen und Kollegen aus deiner Klasse? Gibt es Interpretationen, an die du selbst nie gedacht hättest? Diskutiert darüber. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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