Zeichen 2, Schulbuch
33 er auch große Aufträge. Er wurde eingeladen, Häuserwände in seinem an Graffiti erinnernden Stil zu bemalen. Im Rahmen der Festwochen 1986 zeigte er seine Zeichen auch auf Plakaten und an Mauern in Wien. Kunst und Öffentlichkeit Keith Haring war es wichtig, dass seine Bilder an möglichst vielen Orten öffentlich zu sehen waren, nicht nur in Kunst- ausstellungen und Galerien. Er wollte viele Menschen erreichen. Er war überzeugt, dass Bilder und die Gedanken, die sie auslösen, Men- schen in ihrem Alltag anregen und bereichern können und vielleicht auch dazu anregen, über eine gerechtere und menschlichere Zukunft nachzu- denken. Seine Zeichen und Bilder wurden schließlich so bekannt, dass sie auch bei der Gestaltung von Alltagsgegenständen eingesetzt wurden. Die rechte Randspalte dieser Seite (Abb. 17, 18) zeigt Beispiele. Mit einem Teil seiner Einkünfte unterstützte Haring Hilfsprojekte für Kin- der. Er engagierte sich auch im Kampf gegen Drogen und gegen Aids. 1990 starb er selbst an dieser Krankheit. Er wurde nur 31 Jahre alt. 14 Keith Haring: Ausstellungsplakat, 1983 15 Keith Haring: Skulptur 16 Haring-Motive auf der Haut: Body- Painting der niederländischen Künstlerin Nanda van Alebeek, 1997 17 Spielzeug nach Motiven Keith Harings 18 Bei einer Modenschau wird ein Kleid mit Motiven von Keith Haring vorgeführt, New York, 2015 Nimm Zeichenmaterialien, mit denen du rasch arbeiten kannst, Filzstifte zum Beispiel, und versuche, eigene Bildzeichen zu erfinden. Notiere damit einen Gedanken, der dir gerade durch den Kopf geht, oder zeichne eine Botschaft für jemand anderen. Beobachte, ob deine Zeichen so verstanden werden, wie du es beabsichtigt hast. Zusammen mit Freundinnen und Freunden könntest du auch eine Technik ausprobieren, in der Keith Haring selbst mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet hat. Er schrieb darüber: „Ich rollte diese große Rolle Papier aus und alle Kinder setzten sich darum herum. Ich malte etwas auf das Papier und dann malten sie auch etwas mit einem Buntstift oder Plakatschreiber. Im Hintergrund ließ ich Musik laufen.“ Von Zeit zu Zeit wurde die Musik unterbrochen. Das war für die Kinder das Signal, ihren Platz zu wechseln und ihre Arbeit an einer anderen Stelle der ausgerollten Papierbahn fortzusetzen. Auf diese Weise entstand eine Art Gespräch durch Bildzeichen. v.Chr. 0 500 1000 1500 heute Keith Haring (1958–1990) Nu zu Prüfzwecken r f ü – Eigentum des Verlags öbv
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