Zeichen 2, Schulbuch

35 Essen fertig ist, und ein Geschirrspüler, der das Geschirr nicht nur wäscht und trocknet, sondern auch wegräumt. Es gibt auch einen Wäscheauto- maten, der wäscht, trocknet und bügelt. In der Bibliothek findest du außer Büchern für jedes Familienmitglied einen Arbeitsplatz mit moder- ner Medienausstattung. Versorgung und Entsorgung Alle Räume sind klimatisiert. In allen Zim- mern gibt es eigene Steckdosen, an die du einen Staubsaugerschlauch anstecken kannst. Der Mist wird durch Leitungen direkt in den Keller gesaugt und dort automatisch verpackt. Auch das WC ist mit einem auto- matischen Verpackungs- und Transportsystem ausgerüstet. Es beseitigt die Abfälle, ohneWasser zu verbrauchen. Das Abwasser des Badezimmers wird gereinigt und in einen eigenen Nutzwasserkreislauf eingespeist. Utopie? Vermutlich hast du ein Haus dieser Art in Wirklichkeit noch nicht gesehen. Tatsächlich wurde es bereits im Jahre 1927 vom amerikanischen Planer Richard Buckminster Fuller (1895–1983) entworfen. Gebaut wurde es in der vom Erfinder ursprünglich geplanten Form und Ausstattung allerdings nie. Dymaxion Deployment Unit 1940 ent- warf Buckminster Fuller eine stark vereinfachte Variante des Dymaxion- Hauses. Die Grundform erinnert an Getreidesilos, wie sie in den USA bis heute üblich sind. Die Außenschale bestand aus Stahlblech, die Innenseiten wurden isoliert und verkleidet. Es sollte ein einfach, aber praktisch ausgestattetes Haus sein, das sich auch Menschen mit geringem Einkommen leisten könnten. Voraussetzung für einen niedrigen Preis war eine Serienproduktion in großen Stückzahlen. Besondere Aufmerksamkeit erregte die Klimatechnik des Hauses. Fuller entwickelte ein gut durchdachtes System, bei dem natürliche Luftströmun- gen, die sich an der aufgeheizten Außen- fläche des Hauses bildeten, zur Kühlung des Inneren genutzt werden konnten. Ab 1941 wurden in Kansas City erste Prototypen gebaut. Der erste Großauftrag kam von der U.S. Army. Unter dem Namen Dymaxion Deployment Unit (DDU) wurden die Häuser als transportable Unterkünfte bei Auslandseinsätzen verwendet. 4 Dymaxion Deployment Unit, 1941 5 Wichita House, 1944 3 Richard Buckminster Fuller: „Dymaxion Home“ oder „Wohnmaschine“, Schrägriss und Grundriss, Zeichnung aus Fullers Patentschrift von 1927 Wichita House 1944 stellte Fuller eine weitere Variante des Dymaxion-Hauses vor. Er nutzte Materialien, Techniken und Montagestraßen der Flugzeugindustrie zum Bau zweier Prototypen. Einer davon, der in Wichita, Kansas, aufgestellt und genutzt wurde, gab dem Haus seinen Namen: „Wichita House“. Ganz offiziell wurde für diesen Entwurf auch die Bezeichnung „Wohnmaschine“ (Dwelling Machine) verwendet. Zu einer Serien- produktion kam es auch dieses Mal nicht. v.Chr. 0 500 1000 1500 heute 1927, Dymaxion-Haus Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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