Zeichen 2, Schulbuch

47 14 Edvard Munch fertigte seine Bildidee in vier Versionen in unterschied- lichen Techniken an. Eine davon wurde sogar aus dem Museum gestohlen, tauchte aber wieder auf. „Der Schrei“ als Lithografie, 1895 (oben), bzw. Öl, Tempera und Kreide auf Karton, 1893 (rechts) Schaurig schön Im Jahr 2012 wurde das Bild „Der Schrei“ des norwegi- schen Malers Edvard Munch (1863–1944) um 120 Millionen Dollar verstei- gert. Wie konnte ein derart gruseliges Bild so berühmt und damit so teuer werden? Offenbar gelang es dem Maler, damit etwas auszudrücken, das viele von uns fühlen. Munch fand dafür eine prägnante Form und setzte sie in kräftigen reinen Farben um. Hat man das Bild einmal gesehen, wird man es wahrscheinlich nie mehr vergessen. Die Idee zu dem Bild kam Munch bei einem Spaziergang mit Freunden. Sein Tagebucheintrag dazu liest sich wie ein Zitat aus einem Grusel- roman: „Ich ging mit zwei Freunden die Straße hinab. Die Sonne ging unter – der Himmel wurde blutrot … Meine Freunde gingen weiter – ich blieb zurück – zitternd vor Angst – ich fühlte den großen Schrei in der Natur … Ich malte dieses Bild – malte die Wolken wie wirkliches Blut – die Farben schrien.“ Ausdruckskunst vard Munch beeinflusste mit seinen Bildern nachhal- tig spätere Generationen. Für die Maler des Expressionismus war er ein großes Vorbild. So wie er versuchten sie elementare Gefühle in ausdrucks- starken Bildern darzustellen. Auch sie verwendeten dafür kräftige For- men und eine übersteigerte Farbigkeit. 16 Gesichtsmuskeln 17 Diese „aufgesetzte“ Mimik verstehen Eltern garantiert. Nicht verschlucken! Damit es nicht zu gruselig wird: Ein Koch in Tokio, Japan, gestaltet Sushi- Röllchen nach berühmten Kunstwerken (Abb. 14). Finde Versionen des berühmten Munch-Bildes im Internet. Gestalte eigene Varianten in unterschiedlichen Techniken. Scream Wie berühmt die schreiende Person aus den Bildern Munchs ist, beweisen zahlreiche Nachahmungen – bis hin zur aufblasbaren Figur! Sogar der Bösewicht einer Horrorfilmserie trägt eine Maske (Abb. 15), die es ohne Munchs Vorbild so wahrscheinlich nicht geben würde. Mimik Das Gesicht eines Menschen, so sagt man, „spricht Bände“. 26 Gesichtsmuskeln (Abb. 16) sorgen dafür. Unser Mienenspiel ist die erste Ausdrucksform, die wir erlernen und gezielt einsetzen. Wir zeigen damit unserer Umwelt Gefühle wie Freude, Überraschung oder eben Angst. Mit den Jahren lernen wir auch ganz gezielt „Gesichter aufzusetzen“. Wer erinnert sich nicht an Situationen, in denen ein bestimmter Gesichtsausdruck (Abb. 17) zum gewünschten Erfolg geführt hat … 15 Maske v.Chr. 0 500 1000 1500 heute 1893–1910, Munchs „Schrei“entsteht in vier Versionen 2012, Versteigerung des „Schreis“ um 120 Millionen Dollar Nur Ed zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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