Zeichen 2, Schulbuch
60 8 Bernhard Luginbühl: Saurier, Detail von der rechten Seitenflanke (vgl. Abb. 11) 11 Bernhard Luginbühl: Saurier, 1982–1984, Metallplastik vor dem Naturkundemuseum am Löwentor in Stuttgart, ca. 350 × 760 × 240 cm 12 Bernhard Luginbühl: Zyklop, 1967; Montageplastik vor der Kunsthalle in Hamburg, Metallelemente verschraubt und geschweißt, 291 × 485 × 300 cm Der Saurier Die riesige Gestalt eines Sauriers (Abb. 11), über sieben Meter lang und mehr als drei Meter hoch, steht vor dem Naturkundemuseum in Stuttgart. Der Schweizer Bildhauer Bernhard Luginbühl (1929–2011) hat den Giganten aus alten Metallteilen zusammengeschraubt und -ge- schweißt. Das Material kam vom Schrottplatz einer Schiffswerft in Ham- burg. Viele der verwendeten Elemente sind Teile von Maschinen, die ein- mal im Bergbau eingesetzt waren. Eine Flanke des Sauriers trägt eine Art Schaukasten, der rostige Gebilde enthält. Es sind Nachgüsse von Ausstel- lungsstücken des naturkundlichen Museums, vor dem der Saurier steht. Damit stellte der Künstler visuell einen thematischen Bezug zum Aufstel- lungsort seiner Riesengestalt her (Abb. 8). An Bernhard Luginbühls „Zyklop“ (Abb. 12), der vor der Kunsthalle in Ham- burg steht, können wir sogar noch erkennen, wozu einzelne Teile, aus denen die Figur aufgebaut ist, einmal gedient haben könnten. Die kreis- runde Form, die der Gestalt vermutlich den Namen gab (Zyklop = griech. Kreisauge), war vermutlich einmal das Schutzgitter eines Ventilators in einem Lüftungssystem. Luginbühl hat mehrere „Zyklopen“ gebaut. Der vor der Hamburger Kunsthalle heißt auch der „kleine Zyklop“. Er ist „nur“ knapp drei Meter hoch. Saurier und Basilisk Objet trouvé „Gefundenes Ding“ nannte der Schweizer Goldschmied und Plastiker Josef Caminada (1937–2012) seine Figur eines Widders. Ein hölzerner Leisten, der einmal zur Herstellung oder zum Strecken von Schuhen gedient hat, wird in Verbindung mit einigen Metallbeschlägen und einem alten Holzstück zum Schafs- gesicht an einem Schafskörper. Schuhe mit Biss Designerin Mariana Fantich und Designer Dominic Young versahen ein Paar Schuhe mit rutsch- festen Sohlen aus 1.050 Zähnen. Angeblich wurden dazu keine echten menschlichen Zähne verwendet, sondern Nachbildungen aus Kunststoff. Ein etwas gruseliger Effekt tritt trotzdem ein. 9 Josef Caminada: Objet trouvé 1 10 Mariana Fantich und Dominic Young: Schuhe mit Zahnsohle, 2012 Seltsame Gestalten Nur zu Prüfzwecken – Eig ntum des Verlags öbv
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