Zeichen 3, Schulbuch
37 3 Aktion und Reaktion: Greepeace-Schlauchboote gegen japanische Walfangschiffe, 2005 David gegen Goliath Ein besonders häufig verwendetes Bildmotiv ist der Kontrast zwischen den kleinen Greenpeace-Schlauchbooten und den gewaltigen Schiffsrümpfen ihrer Gegner, z. B. eines Walfängers (Abb. 3), eines mit Walfischfleisch beladenen Frachtschiffes oder eines atomar betriebenen Flugzeugträgers (Abb. 5). Der Größenunterschied weckt Sym- pathien für die Aktivistinnen und Aktivisten. Vielleicht spielen dabei Asso- ziationen zu gewissen Heldengeschichten eine Rolle, bei denen ein klei- ner, schwacher Mensch mit Geschick und Mut auch etwa Großes, Mächti- ges bezwingen kann. Greenpeace vermeidet es allerdings, eine reine Erfolgsstory zu erzählen. In den Berichten nehmen die Schilderungen von Rückschlägen und Ent- täuschungen einen breiten Raum ein. Oft erhalten die langjährigen Kam- pagnen gerade dadurch ihre Spannung. Das Eingreifen von Polizei oder Militär mag zwar kurzfristig wie ein Scheitern der Aktion wirken, aber wenn dadurch die Aufmerksamkeit der Medien geweckt wird, dann wan- delt sich die vermeintliche Niederlage in einen großen Publicity-Erfolg. Greenpeace präsentiert sich so als hartnäckig und konsequent, auch wenn die Organisation immer wieder schwere Niederlagen einstecken muss. 4 „Stoppt den Handel mit Walfleisch“: Frachtschiff und Schlauchboote, 2013 5 Aktion gegen Atomkraft: Schlauch boot gegen Flugzeugträger, 2000 Schiffsflotte Als 1985 während einer Aktion gegen französische Atomversuche ein Greenpeace-Schiff vom französischen Geheimdienst versenkt wurde und dabei ein Fotograf ertrank, erregte dieser Vorfall weltweites Aufsehen. Bald darauf sah man das Bild der gesunkenen „Rainbow Warrior“ häufig in Kombination mit dem Nachfolgeschiff in voller Fahrt. Die Verknüpfung von „Untergang“ und „Auferstehung“ sollte einmal mehr die Beharrlichkeit und Kraft der Greenpeace- Idee symbolisieren. Inzwischen besitzt die Organisation drei größere Schiffe. 6 Gesunkenes Greenpeace-Schiff „Rainbow Warrior“, 1985 Die Greenpeace-Fotografinnen und -Fotografen bemühen sich meistens, die Aktionen so festzuhalten, dass man die Dramatik nachempfinden kann. Für die Bildwirkung spielen Blickwinkel, Bildausschnitt, Linien und Farben eine wichtige Rolle. Versuche eine der Fotografien möglichst genau zu analysieren. v.Chr. 0 500 1000 1500 heute 1971: Die „Greenpeace“ macht ihre erste Fahrt Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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