Zeichen 3, Schulbuch
63 Mehrere Architekten hatten an der Planung mitgewirkt, darunter berühmte Namen wie Johann Lukas von Hildebrandt aus Wien. Seit 1726 lag die Bauleitung in den Händen Balthasar Neumanns (1687–1753), der auch Offizier der fürstlichen Artillerie war. Das umfangreiche Bauprogramm umfasste zahlreiche Räume, die festli- chen Empfängen und einer eindrucksvollen Selbstdarstellung des Staa- tes und seines Herrschers dienen sollten. Die Ansprüche des Bischofs 4 Würzburg, Stadtansicht von 1723 5 Würzburg, Luftaufnahme des Stadtzentrums, 2010 waren hoch. Die Residenz sollte auch im Inneren so ausgestattet werden, dass sie jeden Vergleich mit anderen Fürstensitzen bestehen würde. Dazu holte sich der Bischof die besten Fachleute. Der berühmteste von ihnen: Giovanni Battista Tiepolo aus Venedig, nach heutigen Begriffen ein Spe- zialist, der die Bildmedien seiner Zeit wie kein Zweiter beherrschte. Die Stadt Die alte Ansicht (Abb. 4) zeigt eine mit Wällen und Bastionen schwer befestigte Stadt. Vermutlich hat der Zeichner übertrieben, um die Stärke und Unüberwindlichkeit der Festungsmauern hervorzuheben. Als diese Ansicht von Würzburg gezeichnet wurde, war der Neubau der Residenz noch nicht abgeschlossen. Trotzdem ist das Gebäude eingezeichnet. Kannst du es auf der Abbildung finden? Mit dem angrenzenden Garten, der bis zu den Bastionen reicht, und mit mehreren Nebengebäuden und Plätzen bildet die Anlage beinahe ein eigenes Stadtviertel. Beachte die Ausdehnung der Residenz des Bischofs im Verhältnis zur Gesamt fläche der Stadt. Die Burg am rechten Flussufer war ebenfalls im Besitz der Fürstbischöfe. Was kannst du über die Stadt noch herausfinden, wenn du die Ansicht genau betrachtest? Abstand An Stelle der ehemaligen Befestigungsanlagen umschließt heute ein breiter Grünstreifen Würzburgs inneren Siedlungskern. Auch die Residenz ist auf drei Seiten von Grün flächen umgeben. Nur der große Vorplatz schafft eine unmittelbare Verbindung zur Stadt. Noch deutlicher tritt die Distanz zu den Bürgerhäusern bei der alten Burg in Erscheinung (untere Bildhälfte). Die steilen Flanken des Burghügels blieben bis heute unverbaut. 6 Würzburg, Residenz, Luftaufnahme, 2010 Randlage Auf den Luftaufnahmen ist gut zu erkennen, wie nahe der Bauplatz der Residenz an den ehemaligen Stadt befestigungen liegt. Die Begrenzung des Gartens folgt genau den Umrisslinien einer Bastei. v.Chr. 0 500 1000 1500 heute ab 1720, Bau der Residenz in W rzburg Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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