Zeichen 4, Schulbuch

35 Rendering  Für die Planung und den Entwurf eines Bauwerks steht heute spezielle Computer-Software zur Verfügung, die räumlich wirkende Simu- lationen ermöglicht. Nach Eingabe der Normalrisse errechnen solche Pro- gramme perspektivische Ansichten, erlauben die Drehung räumlich wir- kender Objekte und können auch „Spaziergänge“ durch virtuelle Räume simulieren. Visualisierung  In einem Vergleich zwischen Skizzen, Plänen, Computer- Renderings, Fotos dreidimensionaler Modelle und fertiger Bauten kannst du die unterschiedlichen Qualitäten verschiedener Medien der Architek- turdarstellung erkennen. Die Beispiele in Abbildung 10 bis 12 stammen aus dem Atelier Frank O. Gehrys, der das berühmte Guggenheim-Museum in Bilbao entwarf. Bis heute ist der Modellbau ein wichtiges Kommunika- tionsmittel, weiter ist er ein Werkzeug für die eigene Entwurfsarbeit. Modelle fungieren dabei als eine Art dreidimensionaler Skizzen. Es lassen sich Vorstellungen räumlich ausdrücken und auf der Suche nach einer optimalen Lösung verschiedene Möglichkeiten erproben. Die Abbildungen dokumentieren verschiedene Abschnitte und Aspekte des Entwurfsprozesses, als dessen Ergebnis das Guggenheim-Museum in Bilbao entstand. Du siehst, dass einzelne dieser Modelle sehr skizzenhaft wirken und wahrscheinlich relativ rasch aus Kartonstreifen, Holzleisten, Drähten und Klebstoff zusammengefügt wurden. Gehry verwendet für seine Modellskizzen manchmal auch Abfallmaterialien wie Plastikbecher oder Kunststofffolien, wenn sie zur Verdeutlichung einer Idee, einer Glas- kuppel zum Beispiel, geeignet sind. Üblicherweise werden Modelle immer genauer und sorgfältiger ausgeführt, je weiter sich die Entwürfe einer endgültigen Form annähern. Hast du im Unterricht oder in deiner Freizeit selbst schon versucht, einfache architektonische Planungsaufgaben zu lösen? Meist ist es hilfreich, die ersten Ideen in einfachen Skizzen festzuhalten, die Entwürfe zu vergleichen und den besten weiterzuentwickeln. Ergänze deinen zeichnerischen oder malerische Entwurf durch eine dreidimensionale Modellskizze. Dazu eignen sich verschiedene Materialien: Holzklötze, unterschiedlich dicke Leisten oder Dübelstan- gen, Papier, Pappe, Draht, Schnüre, Metallfolien usw. Natürlich benötigst du auch Klebstoff, Schrauben, Nägel und einfache Werkzeuge. Wenn du Abfallmaterialien (z. B. Plastikbecher, kleine Schachteln und andere Verpackungen) mitverwendest, dann solltest du beachten, dass ihre Größenverhältnisse wirklich zu deinem Entwurf passen. Natürlich kannst auch diese halbfertigen Elemente noch zerschneiden und verändern. 9  Frank O. Gehry, Guggenheim-Museum, Bilbao, Foto 1993/94 10  Frank O. Gehry, Guggenheim-Museum, Bilbao, Modellfoto 11  Frank O. Gehry, Guggenheim-Museum, Bilbao, Entwurfsskizze und Rendering 12  Frank O. Gehry, Guggenheim-Museum, Bilbao, Modellfotos v.Chr. 0 500 1000 1500 heute 1993–97 Bau des Guggenheim-Museums, Bilbao (Architekt Frank O. Gehry) Nur zu Prüfzwecken – Eig ntum des Verlags öbv

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