sprachreif 1, Schulbuch
60 „Fremd“ und „anders“ sind Begriffe, die im menschlichen Zusammenleben sehr oft eine bedeutende Rolle spielen. Je intensiver man sich mit Andersartigkeit und Fremdheit auseinandersetzt, desto gerin- ger werden Berührungsängste und desto fundierter (= gut begründet) kann man sich dazu äußern. Prinzipiell unterscheidet man zwischen meinungsbetonten und informierenden journalistischen Text- sorten . In diese Kategorien fallen dann jeweils die unterschiedlichen Darstellungsformen, die anhand inhaltlicher, sprachlicher und formaler Kriterien erkannt werden können. Seriöse Medien trennen Infor- mation und Meinung bzw. kennzeichnen subjektive Texte eindeutig. Das Internet ist ohne Zweifel der Ort, an dem jederzeit und überall Meinungen veröffentlich werden können. Seriöse Diskussionsbeiträge erkennt man am Dreischritt These–Argument–Beispiel/Beweis. Nichtlineare Texte erkennt man daran, dass Daten zu einem bestimmten Thema grafisch oder nume- risch dargestellt werden. Außerdem bestehen nicht lineare Texte nicht aus ganzen, zusammenhängen- den Sätzen (Fließtext). Auch nichtlineare Texte können subjektiv-wertend gestaltet sein. Ein Leserbrief besteht aus folgenden Teilen: Anrede, Einleitung, Hauptteil, Schluss, Schlussformel . We- sentlich für das Verfassen dieser Matura-Textsorte sind der Bezug zum Ausgangstext (meist in der Einleitung), die Entwicklung eigenständiger Argumentation (im Hauptteil) und ein Appell (am Schluss). Da es sich um eine in Medien zu veröffentlichende Textsorte handelt, muss die Wortanzahl genau ein- gehalten werden, was ein verdichtetes Darstellen der Fakten verlangt. Außerdem ist in Sprachverwen- dung und Argumentation sowie im Appell darauf zu achten, das Zielpublikum anzusprechen (ergibt sich aus der vorgegebenen Schreibsituation). Die mündliche Nacherzählung eines literarischen Textes ist dann erfolgreich, wenn unwesentliche De- tails weggelassen werden und die Zuhörerinnen/Zuhörer dem Vortrag leicht folgen können. Österreichische Tageszeitungen unterscheiden sich nicht nur in Preis und Format, sondern auch in Auf- lage und Qualitätsanspruch. Allen gemeinsam ist der Alltag in den Redaktionen, wo die meisten Artikel entstehen. Debatten folgen im Unterschied zu Diskussionen genau festgelegten Regeln und benötigen eine Mo- deratorin/einen Moderator bzw. Präsidenten/Präsidentin. In einer Debatte zu einem vorher festgeleg- ten Thema kann durch Losentscheid der Fall eintreten, dass Teilnehmerinnen/Teilnehmer Positionen vertreten müssen, die nicht ihrer Lebenswirklichkeit entsprechen. Dies fördert das Verständnis für Ge- genmeinungen und die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Standpunkten. Redebeiträge sollen gut strukturiert vorbereitet werden – auch nonverbale Kommunikation spielt eine bedeutende Rolle. 2 Zusammen- fassung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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