sprachreif 2, Schulbuch
103 Trotz Smartphone-Boom: Jeder dritte Österreicher ist noch offline Von Anja Stegmaier, Peter Sempelmann | 14.11.2014 Der neue vom Linzer Spectra Institut veröffent- lichte Internet-Monitor zeigt, dass immer noch beinahe jeder dritte Österreicher das Internet verweigert. Nur 70 Prozent sind der im Juni durchgeführten Messung zufolge online. Damit hat sich die Zahl in den vergangenen drei Jahren nicht erhöht. Diejenigen, die das Internet nut- zen, verbringen im Schnitt täglich eineinhalb Stunden imWeb. Die Internetnutzung in Österreich stagniert. Trotz der rasenden Verbreitung des mobilen In- ternets, von Smartphones und Tablet PCs, ist die Zahl der Internetnutzer in den vergangenen drei Jahren kaum gestiegen. Das geht aus dem neuen, vom Linzer Marktforschungsinstitut Spectra ver- öffentlichten Internet-Monitor hervor. Die im Juni 2014 durchgeführte Messung weist – wie in den vergangenen drei Jahren – einen „Onliner“- Anteil von 70 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren aus. Eine genauere Analyse zeigt, dass die Internet- nutzung vor allem bei der 50plus-Generation sehr gering ist. In dieser Altersgruppe liegt sie bei nur 46 Prozent. Somit ist mehr als die Hälfte der über 50 Jahre alten Österreicher noch immer nicht vernetzt. In der Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen gibt es dagegen den höchsten Anteil an Internetnutzern. Es sind jedoch auch in die- sem Segment immer noch sieben von hundert nicht online. Ähnlich groß sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Bildungsschichten. Während nur 55 Prozent der Pflichtschulabgänger online sind, tummeln sich 91 Prozent der Maturanten und Akademiker im Netz. Mobile Endgeräte schlagen Desktop-PCs Der klare Trend zur mobilen Nutzung des Inter- nets hat sich auch im vergangenen Jahr fort- gesetzt. ImVergleich zur Messung vom Juni 2013 ist die Nutzung des mobilen Internets um sechs Prozent gestiegen. 46 Prozent der Befragten ver- wenden Laptops, 36 Prozent Smartphones, um in das Internet zu gelangen. In Summe liegt der Anteil aller mobilen Endgeräte bereits bei 58 Prozent. Nach wie vor dominieren klassische Internetan- wendungen wie die Suche nach Informationen die Internetnutzung. 49 Prozent der Österreicher nutzen das World Wide Web für die Suche nach Informationen. Immerhin schon 39 Prozent nehmen auch die Möglichkeit des Online-Shop- pings in Anspruch. Jeder Dritte (34 Prozent) wickelt Bankgeschäfte via Internet ab, etwa jeder Vierte (23 Prozent) bucht Reisen oder Hotels via Internet. Weit abgeschlagen in der Nutzungs- statistik liegen Angebote wie die Online-Partner- suche oder Online-Glücksspiele. Nur vier Prozent der Österreicher trauen diesen Internet- Angeboten so weit, dass sie diese auch nutzen. 31 Prozent der Bevölkerung – als etwa jeder Dritte – verwendet der Spectra-Studie zufolge Soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter oder Xing. Glaubt man jedoch den aktuellen Zahlen des So- cial Media Radar, dann wird alleine Facebook aktuell von 3,4 Millionen Österreichern − ziem- lich genau 40 Prozent der Bevölkerung − genutzt. Die tägliche Nutzungsdauer der österreichischen Onliner liegt der Spectra Analyse zufolge im Schnitt bei eineinhalb Stunden − exakt sind es 92 Minuten. Am längsten sind wiederum die Matu- ranten und Akademiker online. Sie bringen es auf 119 Internetminuten täglich, wovon alleine 49 Minuten am Arbeitsplatz anfallen. Spectra hat die Internetnutzer in fünf Gruppen klassifiziert: „Young fun user“ stehen großteils noch in Aus- bildung und verwenden vor allem Social Media, Filesharung und Video- sowie Audiostre- aming-Angebote. „Twenties light user“ haben eine niedrigere Schulbildung, nutzen kein Filesharing, haben da- für aber einen ausgeprägten Online-Medien- konsum. „Selective Mid-agers“ verwenden das Internet hauptsächlich zur gezielten Informationssuche oder für Dienste wie Online-Shopping oder On- line Banking. Die Social-Media-Nutzung spielt in dieser Gruppe nur eine untergeordnete Rolle. „Young professionals“ sind sehr aktiv via Social 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 Text- kompetenz Schriftliche Kompetenz Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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