sprachreif 2, Schulbuch
111 Barocke Embleme interpretieren Im Barock spielten vor allem Embleme (= Pl.: Emblemata; Sinnbilder, die einen abstrakten Sachverhalt bildlich darstellen und immer Kombinatio- nen von Bild und Text sind) zu den drei bereits im Kapiteleinstieg er- wähnten Motiven Carpe Diem, Memento Mori und Vanitas eine große Rolle. Die nebenstehende Abbildung zeigt das Emblem des 1617 gegrün- deten Palmordens, der ersten barocken Sprachgesellschaft. Wie viele barocke Embleme besteht es aus dem Motto Inscriptio und dem Bild Pictura/Imago . Auch eine Bildunterschrift Subscriptio rundet das Emblem ab. Beschreiben Sie sich gegenseitig, was Sie auf diesem Emblem sehen und was damit ausgedrückt werden sollte. Notieren Sie Ihre Gedanken zu dem nebenstehenden Emblem. Was ist darauf zu sehen? Wie passen Bildüberschrift und Bild zusammen? Was sollten die barocken Bürgerinnen und Bürger daraus lernen, worauf sollten sie achten? Verfassen Sie eine Bildbeschreibung des barocken Emblems. Bauernregeln Bereits seit dem Altertum wurden (vom lateinischen Dichter Ovid) Bauernregeln formuliert, um Wettervorhersagen tätigen zu können. Zur Zeit des Barock verfasste Mauritius Knauer, Abt des Klosters Langheim, einer damaligen Zisterzienser-Abtei im Erzbistum Bamberg in Deutschland, in der Tradition der Bauernkalender einen Hundertjährigen Kalender , der ihm und seinen Mönchen zur Wettervorhersage dienen sollte. Abt Knauer bediente sich bei der Formulierung der Wetterregeln astrologischer Vorstellungen. Lesen Sie mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner gemeinsam die Bauernregeln für jeden Monat des Jahres und besprechen Sie, nach welchem Schema diese funktionieren. Notieren Sie ebenso Unterschiede und Gemeinsamkeiten der einzelnen Regeln. • Am Neujahrstage Sonnenschein, lässt das Jahr fruchtbar sein. • Wenn’s zu Lichtmess 4 stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit. • Lange Schnee im März, bricht dem Korn das Herz. A13 B A14 A15 B Sprachwerkzeug: Bildbeschreibungen Das Bild zeigt hauptsächlich …/ Auf dem Bild/Gemälde/der Zeichnung/der Fotografie/dem Screenshot/ dem Portrait/dem Cartoon/etc. sieht man …/ Im Vordergrund/Hintergrund steht/stehen …/ Das zentrale Motiv des Bildes ist …/ Die Farben wirken …/ Die Stimmung des Bildes drückt aus …/ In den abgebilde- ten Personen geht wohl … vor/ Ich denke über das Bild, dass …/ Auf mich wirkt das Bild wie …/ Camerarius, Joachim: Vierhundert Wahlsprüche und Sinnen-Bilder. UB Augsburg, 02/III. 7.8.369 Text- kompetenz Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv
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