sprachreif 2, Schulbuch

144 Auf dem Weg zur Matura Thema: „Was darf Theater?“ Verfassen Sie einen offenen Brief. Situation : Sie haben in einer Tageszeitung den Artikel „Tötet Roger Köppel!“ gelesen und sind sehr erstaunt über die Tatsache, dass ein Theaterstück so beworben wird. Sie entschließen sich daher, einen offenen Brief an den Künstler Philipp Ruch zu schreiben. Lesen Sie den folgenden Zeitungsartikel. Verfassen Sie nun den offenen Brief und bearbeiten Sie die folgenden Arbeitsaufträge : • Geben Sie den Inhalt des Artikels kurz wieder. • Argumentieren Sie Ihren Standpunkt zu solchen Werbe- und Theaterinhalten. • Fordern Sie eine angemessene Reaktion von Ruch. Schreiben Sie zwischen 405 und 495 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen. A26 „Tötet Roger Köppel!“ Ach, war nicht so gemeint Von Henryk M. Brode | 19.09.2015 Am Dortmunder Theater wird jetzt ein neues Stück aufgeführt. Auf dem Plakat steht „Tötet Roger Köppel!/Köppel Roger tötet!“ Der Autor Philipp Ruch sagt, das sei natürlich nicht wörtlich zu nehmen. „Surprise“ erscheint alle zwei Wochen und will „mehr als ein Straßenmagazin“ sein, nämlich „das führende Straßenmagazin der Schweiz“. […] Die letzte Ausgabe des Magazins war demThema „Was braucht die Schweiz?“ gewidmet. 41 Auto- ren gaben 41 Antworten. […] Ein wenig aus dem Rahmen fiel der Beitrag des Künstlers Philipp Ruch, der in Berlin das „Zentrum für politische Schönheit“ leitet, eine Künstlergruppe, die sich auf politische Happenings spezialisiert hat. […] Ruchs Gastbeitrag zu veröffentlichen, „war ein Fehler“ Auf die Frage, was die Schweiz brauche, hatte Ruch ein Plakat für ein Theaterstück einge- schickt, das am 19. September am Dortmunder Theater uraufgeführt wird. „Tötet Roger Köppel!/ Köppel Roger tötet!“ Darunter ist eine in der Mitte zerbrochene Brille zu sehen, als wäre sie ihrem Träger aus dem Gesicht geschlagen wor- den. Diese Ausgabe, so hieß es bald darauf auf der Homepage von „Surprise“, habe „viel Kritik aus- gelöst“. Deswegen veröffentlichte das Magazin eine „Stellungnahme“, in der es allein um den „Gastbeitrag von Philipp Ruch“ ging. „Die Publi- kation des Gastbeitrags des Künstlers Philipp Ruch zu Roger Köppel war ein Fehler. Sie passt nicht zum publizistischen Stil von Surprise. Wir haben damit viele Menschen vor den Kopf gesto- ßen und Gefühle verletzt. Das tut uns leid.“ Ruchs Plakat stelle „eine Grenzüberschreitung“ dar. Man sei sich zwar bewusst gewesen, „dass der Beitrag polarisieren und kontroverse Reak- tionen auslösen würde“, allerdings sei man davon ausgegangen, dass er „nichts mit realen Absich- ten zu tun hat, sondern Fiktion in einem Thea- terstück ist“. Roger Köppel, Chefredakteur der in Zürich er- 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 Einen offenen Brief schreiben Schritt 2: Verfassen Schriftliche Kompetenz 5 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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