sprachreif 2, Schulbuch
190 Auf dem Weg zur Matura Verfassen Sie eine Empfehlung . Situation : Nach der Lektüre eines Zeitungsartikels zum Thema „Hochbegabte“ haben Sie beschlossen, dieses Thema im Schulgemeinschaftsausschuss zur Sprache zu bringen. Es erscheint Ihnen als sehr wichtig, an Ihrer Schule Maßnahmen zu setzen, um Hochbegabte entsprechend zu fördern. Dazu verfassen Sie eine Empfehlung. Lesen Sie den Artikel Viele Lehrer kümmern sich nur um die Schwächen der Kinder von Susanna Berger. Verfassen Sie nun die Empfehlung und bearbeiten Sie dabei folgende Arbeitsaufträge : • Erläutern Sie bezugnehmend auf den Artikel, welche Fehler im Schulalltag im Umgang mit Hoch- begabten passieren. • Schlagen Sie konkrete Maßnahmen zur Förderung von Hochbegabten an Ihrer Schule vor. • Argumentieren Sie die Wichtigkeit der baldigen Umsetzung der Maßnahmen. Schreiben Sie 405 bis 495 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen. 6 „Viele Lehrer kümmern sich nur um die Schwächen der Kinder“ Von Susanna Berger | 16.02.2015 Hochbegabte Kinder und Jugendliche stehen in der Schule oft vor einem Berg an Problemen. Mobben- den Klassenkollegen oder überforderten Lehrern etwa. Betroffene Eltern berichten. Ein Beitrag in den „Salzburger Nachrichten“ zumThema „Hochbegabte Kinder“ schlug hohe Wellen. Eltern hochbegabter Kinder meldeten sich und schilderten ihre Erlebnisse und Erfah- rung. Eine von ihnen ist Verena Drexel. Die Salz- burgerin hat drei Kinder, einen Sohn (14) und zwei Töchter (11 und 7). Alle drei sind hochbe- gabt, was vor allem bei Drexels Sohn mit einigen Problemen verbunden war. Dass ihr Sohn anders ist als gleichaltrige Kinder, bemerkte Drexel früh. „Das fing an, als er zwei Jahre alt war. Da las er die Preise von den Etiket- ten im Supermarkt. Von den Nummernschildern schaute er sich die Buchstaben ab.“ Im Kinder- garten wurde die Mutter schließlich von den Pä- dagogen auf das besondere Talent ihres Sohnes aufmerksam gemacht. „Sie haben mir dazu gera- ten, ihn früher einzuschulen. Das habe ich nicht gemacht.“ Eine Entscheidung, die sie heute be- reut. Denn die Schulkarriere ihres Sohnes verlief bisher alles andere als reibungslos. Wie viele hochbegabte Kinder langweilte sich der Bub in der Schule. Er nahm den neuen Stoff rasend schnell auf, fühlte sich unterfordert und wusste nicht, wohin mit seinemWissensdrang. Drexel: „Es gibt ständig Probleme“ „Es gab und gibt ständig Probleme“, sagt Drexel. Die Lehrer hätten es oft als störend empfunden, dass er zu einemThema so viel mehr wusste, als es der Lehrplan vorsah. Drexel wurde hingegen ständig auf die Schwächen ihres Kindes auf- merksam gemacht, seine Stärken interessierten nicht. „In Deutsch hat er wegen seiner Hand- schrift die schlechtere Note bekommen.“ Die Mutter besuchte mit ihremKind sogar zwei Jahre lang eine Ergotherapie, um vermeintliche grob- und feinmotorische Schwächen auszubügeln. Derzeit besucht Drexels Sohn die 4. Klasse eines Gymnasiums. Dort werde er von Schulkollegen gemobbt. Zum Ende des Sommersemesters steht ein Schulwechsel an. „Wir haben uns für das 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 Text- kompetenz Schriftliche Kompetenz Semester- check Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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