global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

125 Maturaaufgabe Die wirtschaftlichen Bedürfnisse der Menschen bewerten Konsum kritisch gesehen Wir leben in einer Konsumgesellschaft. Konsum ist wichtig, um die Wirtschaft zu stärken. Aber müssen wir mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen derart verschwenderisch umgehen oder gibt es Alternativen? 1 Arbeiten Sie die Kernaussagen aus M1 und M2 heraus und vergleichen und analysieren Sie diese. 2 Erörtern Sie die Vor- und Nachteile eines Neukaufs bzw. einer Reparatur. Beurteilen Sie, ob es zB sinnvoller ist, ein neues Elektrogerät mit einer hohen Energieeffizienz- klasse (siehe S.104) anzuschaffen oder ob doch eine Reparatur lohnender ist. 3 Erläutern Sie M4. Stellen Sie die Grafik in einen Zusam- menhang mit M3. 4 Nehmen Sie Stellung: Wie wichtig ist es für Sie, mög- lichst das neueste Handy, den neuesten Computer etc. zu besitzen? Begründen Sie Ihre Antworten und bezie- hen Sie dabei auch ein, von welchen Faktoren diese beeinflusst sind. { } { } Schmeiß weg, kauf neu! In Österreich wurden im Jahr 2012 etwa 80 000 Tonnen Elektroschrott gesammelt. Nicht berücksichtig sind dabei die Mengen an elektronischem Müll, die im Restmüll gelanden sind. Die Firma Apple produzierte Anfang 2001 die erste Gene- ration der iPods. Sie besaßen einen eingebauten, nicht austauschbaren Akku, der nach kurzer Zeit nur noch Strom für ein paar Minuten speicherte. Die Verbraucher beschwerten sich massenhaft. Viele warfen dem Konzern vor, wissentlich Akkus verbaut zu haben, die eine be- grenzte Lebensdauer von nur 18 Monaten hatten. In den USA kam es zu einer Sammelklage und einer außerge- richtlichen Einigung, bei der sich Apple verpflichtete, statt einer Garantie von 18 Monaten nun 24 Monate lang den Akku zu tauschen. (http://www.3sat.de/page/?source= /ard/themenwo- chen/168783/index.html; http://futurezone.at/digital- life/77-800-tonnen-elektroschrott-gesammelt/24.595.216, abgerufen am 24. 9. 2016) M1 Begrenzte Lebensdauer Reparatur- und Servicezentrum RUSZ Dass ein Gerät frühzeitig den Geist aufgibt, ist oft kein Zufall. Manche Produkte werden absichtlich so konstru- iert, dass sie ein bestimmtes Alter nicht überschreiten. Geplante Obsoleszenz ist das bewusste Einbauen von Schwachstellen in Produkte, um deren Lebensdauer zu verkürzen. In Extremfällen werden extra Mechanismen eingebaut, die ein Gerät nach einer genau festgelegten Anzahl von Betriebsstunden außer Funktion setzen. Wir arbeiten an der Entwicklung einer Positivliste für lang­ lebige und reparaturfreundlich konstruierte Neugeräte. Damit wollen wir steigende Absatzmengen qualitativ hochwertiger Elektrogeräte gewährleisten. Das redu- ziert gleichermaßen den Ressourcenverbrauch und die E-Schrott-Abfallmengen und ist auch ein oft unterschätz- ter Beitrag zum Klimaschutz. Auch die wirtschaftliche Absicherung von seriösen Reparaturdienstleistungs- Anbietern und die Schaffung weiterer, anspruchsvoller Green-Jobs kann damit gewährleistet werden. (http://www.rusz.at/mission/, abgerufen am 24. 9. 2016) M2 Reparieren lohnt sich! Tonnen an Essbarem landen in Österreich auf dem Müll Österreichische Haushalte werfen bis zu 157000 Tonnen an angebrochenen und original verpackten Lebensmitteln weg, obwohl diese bei rechtzeitigem Konsum genießbar gewesen wären. Durchschnittlich werfen der Wiener und die Wienerin jährlich rund 40 Kilogramm an Lebensmitteln weg, die eigentlich gegessen hätten werden können. Die Entsorgung über die Restmüllbehälter stellt dabei nur eine der Schienen dar, über die Lebensmittel entsorgt werden. Werden noch die anderen Entsorgungswege berücksichtigt, wie zum Beispiel Eigenkompostierung, Sammlung über die Biotonne usw., ist von einem noch größeren Anteil an weggeworfenen originalen und angebrochenen Lebens- mitteln auszugehen. Oftmals wäre das Wegwerfen von Lebensmitteln bei rechtzeitigem Verzehr, ordnungsgemäßer Lagerung oder durch verbessertes Haushaltsmanagement vermeidbar gewesen. Häufige Gründe sind falsche Planung von Einkäufen und Mahlzeiten (unge- plante Genusskäufe), falsche Lagerung bzw. Aufbewahrung von Lebensmit- teln. Viele Menschen wissen nicht mehr, wie man Lebensmittel richtig lagert und wie man deren Qualität feststellen kann. Viele verlassen sich auf das Min- desthaltbarkeitsdatum (MHD), das umgangssprachlich ja auch Ablaufdatum heißt. Damit wird fälschlicherweise assoziiert, dass nach seinem Erreichen ein Lebensmittel ungenießbar wird. Aber auch zu große Lock-Packungen oder häufiges Außer-Haus-Essen sind Anlass zum Wegschmeißen. (https://www.wien.gv.at/umweltschutz/abfall/lebensmittel/fakten.html, abgerufen am 24. 9. 2016) M3 Essen im Müll 4% Grund- nahrungs- mittel 2% Nudeln, Reis 1% Getränke 18% Gemüse 16% Brot 15% Sonstiges 12% Milchprodukte, Eier 12% Süß- und Backwaren 11% Fleisch, Wurstwaren, Fisch 9% Obst M4 Verteilung (nach Produktgruppen) der entsorgten Lebensmittel in österreichi- schen Haushalten Nur zu Prüfzwecken – Eig ntum des Verlags öbv

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