global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

142 Die Tragfähigkeit der Einen Welt Kompetenzorientierte Lernziele  Die Tragfähigkeit der Einen Welt zukunftsorientiert reflektieren  Strategien für eine nachhaltige Lebensweise erkennen Unsere Welt ist stark geteilt Wie wir Menschen mit unserem Planeten umgehen, ist regi- onal stark unterschiedlich. Im globalen Norden leben die Menschen verschwenderischer als im globalen Süden und kümmern sich wenig um die Herkunft ihrer Güter. Als globa- len Süden bezeichnet man jene Länder, die gesellschaftlich, politisch und ökonomisch benachteiligt sind. Als globaler Norden werden die privilegierten (bevorteilten) Länder bezeichnet. Auch Australien gehört also zum globalen Nor- den, obwohl es eindeutig im geographischen Süden liegt. Der Begriff Tragfähigkeit gibt die maximale Anzahl von Menschen an, die einen Lebensraum bewohnen können, ohne ihn nachhaltig zu schädigen. Die reichen Staaten des globalen Nordens konsumieren aber mehr Nahrungsmittel und Konsumgüter, als sie in ihrem Land produzieren können. Deshalb müssen sie diese im globalen Süden produzieren. Leben wir nachhaltig? Eine nachhaltige Lebensweise belastet den Planeten nur so weit, wie er es selbst wieder ausgleichen kann. Durch Monokulturen und extreme Ausbeutung schädigen wir den Planeten aber in nicht nachhaltiger Weise. • Palmöl oder Palmkernöl (Süßwaren, Kosmetik, Waschmit- tel, …) ist in fast jedem zweiten Produkt aus dem Supermarkt enthalten. • Soja (Futterzusatz, für fleischlose Ernährung, Medizin, Biodiesel, …) • „seltene Erden“ (seltene Metalle für Handys , PCs und Elektronik) • Fleisch (Masttierhaltung mit Intensivfütterung) (M3) Äquator n ö r d l i c h e r P o l a r k r e i s n ö r d l i c h e r W e n d e k r e i s s ü d l i c h e r W e n d e k r e i s s ü d l i c h e r P o l a r k r e i s 40 bis 45 35 bis 40 30 bis 35 25 bis 30 20 bis 25 15 bis 20 10 bis 15 5 bis 10 keine Daten Staatsgrenze strittige Grenze Geburten pro 1000 Einwohner 2015 0 3 500 7 000 10 500 km Maßstab 1:350 000 000 M1 Geburten pro 1 000 Einwohner 2015 50% 40% 30% 20% 10% Anteil 0% Latein- amerika, Karibik Australien, Ozeanien Nord- amerika Europa Afrika Asien Welt- weit 41% 26% 26% 25% 24% 19% 16% M2 Bevölkerung unter 15 Jahren in % (2015) In den reichen Staaten des globalen Nordens können wir durch finanzielle Mittel diese Schäden noch kompensieren und immer neue Landstriche der Erde zur Lieferung benö- tigter Güter ausbeuten. Die Menschen des globalen Südens können das nicht und hoffen durch die Arbeitskraft ihrer vielen Kinder zumindest ein kleines Einkommen erwirt- schaften zu können. Dadurch steigt die Bevölkerungszahl der Erde ständig weiter (M1) und die Tragfähigkeit nimmt weiter ab. Tragfähigkeit ist relativ Die UNO erwartet, dass im Jahr 2050 ca. 9 Mrd. Menschen auf der Erde leben werden. Zwar geht man heute davon aus, dass sogar Nahrungsmittel für 12 Mrd. Menschen pro- duzierbar wären, allerdings bleibt die ungerechte Vertei- lung ein großes Problem. Der Prozentsatz der hungernden Menschen weltweit ist zwar in den letzten Jahren zurück­ gegangen, da aber die ärmsten Staaten auch die höchsten Geburtenraten haben (M1), gibt es in absoluten Zahlen mehr hungernde Menschen als vor 20 Jahren. Durch neue Technologien in der Landwirtschaft und Einsatz von Kunstdüngern und Pflanzenschutzmitteln verbessert sich der landwirtschaftliche Ertrag weltweit immer weiter und die Tragfähigkeit muss ständig neu bewertet werden. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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