global 7. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

53 Wirtschaftsstandort Österreich beurteilen Arbeitsheft S. 26 Onlinehandel: Amazon übertrumpft Top 20 in Österreich Der Online-Händler Amazon hat im vergangenen Jahr 361 Millionen Visits aus Österreich bekommen. Zum Vergleich: Die 20 größten österreichischen Online-Shops kommen zusammen auf 209 Millionen Visits. Österreichs Konsumenten haben voriges Jahr für 2,3 Mrd. Euro bei heimischen Online-Shops eingekauft, um neun Prozent mehr als 2015, sind aber pro Kopf gesehen noch Internet-Einkaufsmuffel, verglichen etwa mit Deutschland oder der Schweiz. Die Zahl der Besuche auf den Portalen der zwanzig größten heimischen Internethändler kletterte um mehr als elf Prozent auf 209 Millionen. Jeder zehnte Kunde der heimischen Online-Shops kam aus dem Ausland, wie aus von preisjaeger.at ausgewerteten Daten des Marktforschers Similar Web hervorgeht. Denn 10,2 Prozent der Besuche der Top-20-Online-Shops sei auf Verbraucher anderer Länder entfallen, gut die Hälfte da- von aus Deutschland. Umgekehrt hätten österreichische Verbraucher Similar Web zufolge 469 Millionen Mal eines der jeweils Top- 20-Online-Shops der Nachbarländer Deutschland, Schweiz, Ungarn und Italien sowie der fünf anderen EU-Staaten Frankreich, Großbritannien, Spanien, Polen und den Nie- derlanden besucht, die das Verbraucherforum Preisjäger zur Analyse herangezogen hat. Vom „Kaufkraftabfluss“ profitierte vor allem Deutschland: 452 der 469 Millionen Auslandsbesuche heimischer Konsumenten entfielen auf deutsche Shops. Vor allem zugkräftige Namen wie Amazon und eBay lie- ßen österreichische Verbraucher gegenüber den heimi- schen Online-Shops so oft „fremdgehen“, erklärte preisjae- ger.at am Donnerstag in einer Aussendung. Denn mit fast 361 Millionen Visits habe Similar Web für Amazon.de 2016 so viele Besuche aus Österreich wie für keinen anderen Online-Shop verzeichnet. Und mit über 48 Millionen Besu- chen aus der Alpenrepublik liege eBay.de auf Rang zwei, gefolgt vom hauseigenen ebay-kleinanzeigen.de- Portal, das Konsumenten aus Österreich über 14 Millionen Mal aufriefen. Amazon und eBay seien wegen des relativ gro- ßen Sortiments beliebt, andere Händler würden mit Ange- boten punkten, die hierzulande eher schwierig erhältlich sein: Der Musikinstrumente-Händler Thomann.de etwa verzeichnete mehr als 5 Millionen Besuche aus Österreich. Dem österreichischen Online-Handel fehle es letztlich wohl nicht an der Bereitschaft der Verbraucher, im Inter- net einzukaufen, meint das Verbraucherforum Preisjäger. Was aber fehle, seien heimische Händler, die ähnlich gut sortiert wie Amazon seien oder sich genauso auf eher exotische Produkte spezialisierten wie Thomann, Dawan- da (ein Marktplatz für Selbstgemachtes) oder der Spezial- elektronik-Händler Conrad. (http://www.kleinezeitung.at/wirtschaft/5156922/Oester- reichZahlen_Onlinehandel_Amazon-uebertrumpft-Top- 20-in, 19.1. 2017, abgerufen am 24. 4. 2017) M3 Online-Handel Gewerkschaft ruft zu Streik bei Amazon auf Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di setzt ihre Streiks beim US-Versandhändler Amazon fort. Für Montag rief die Gewerkschaft zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen am Standort Bad Hersfeld auf. Der Streik solle von der Nacht- schicht bis zum Ende der Spätschicht andauern, erklärte die Gewerkschaft. Ver.di ringt mit Amazon seit mehreren Jahren um die Einführung eines Tarifvertrages auf dem Niveau des Einzel- und Versandhandels – bisher ohne Erfolg. Amazon betont im Tarifstreit immer wieder, ein guter Arbeitgeber zu sein und vergleichsweise hohe Löh- ne zu zahlen. Das Unternehmen orientiert sich dabei an der Logistikbranche. „Amazon investiert in neue Standorte und wächst und wächst“, doch für viele Beschäftigte steige der Druck, kritisierte ver.di -Gewerkschaftssekretärin Mechthild Mid- deke. Es gebe verstärkt Kontrollen bei der Arbeit, selbst Toilettengänge würden beobachtet. „Das Management schürt Angst und das Betriebsklima ist auf einem Tief- punkt.“ (http://derstandard.at/2000054052607/Gewerkschaft-will- Streik-an-deutschem-Amazon-Standort, 13. 3. 2017, abgeru- fen am 24. 4. 2017) M4 Ver.di kritisiert wachsenden Druck auf Beschäftigte. 1 Nennen Sie Vor- und Nachteile des Online-Handels für Händlerinnen und Händler sowie für Kundinnen und Kunden. 2 Stellen Sie dar, wie Online-Handel funktioniert (Bestel- lung, Bezahlung, Logistik, …). 3 Analysieren Sie mit Hilfe von M1 und M3 die Bedeutung des Online-Handels für die österreichische Wirtschaft. 4 Stellen Sie Vermutungen an, aus welchen Gründen bei Amazon immer wieder gestreikt wird. Recherchieren Sie, wie oft bei diesem Online-Händler in den letzten drei Jahren gestreikt wurde. 5 Nehmen Sie Stellung: Wie ist Ihr eigenes Einkaufs- verhalten im Internet? Wie das Ihrer Eltern? " { { { } Nur zu P rüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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