global 8. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

24 Warum ist wirtschaftliches Wachstum wichtig? Wie wird Wirtschaftswachstum gemessen? Vor 60 Jahren konnten viele Österreicherinnen und Österrei- cher nur von dem träumen, was sie heute besitzen. In prak- tisch jedem Haushalt stehen ein Fernseher, ein Kühlschrank und eine Waschmaschine. Etwa 80 Prozent der Haushalte besitzen zumindest ein Auto und fast 90 Prozent der Haus- halte haben Internetzugang (2018). Das Wachstum eines Menschen kann sehr leicht und genau gemessen werden. Dafür gibt es die Maßeinheit Zentime- ter. Viel schwieriger ist es, das Wachstum einer ganzen Volkswirtschaft zu erfassen. Der Maßstab für das Wachs­ tum der Volkswirtschaft eines Landes ist die Veränderung (Zu- oder Abnahme) des realen Bruttoinlandsproduktes . Reales Wachstum ist die Zunahme des BIP, bewertet zu den Preisen eines Basisjahres. Welche Arten des Wirtschaftswachstums gibt es? Es gibt verschiedene Wachstumsbegriffe, zB angemessenes Wachstum, Null- und Minuswachstum, quantitatives und qualitatives Wachstum. Politikerinnen und Politiker und Ökonominnen und Ökonomen fordern häufig ein angemes­ senes Wachstum . Wie hoch dieses angemessene Wachstum tatsächlich sein soll, wird aber sehr unterschiedlich gese- hen. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg ging es in Europa zunächst darum, die Güterproduktion rein mengen- mäßig zu vergrößern ( quantitatives Wachstum ). Heute fordern immer mehr Menschen, dass mit der Verbesserung des Wohlstandes auch eine Verbesserung der Lebensquali- tät verbunden sein soll. Das Wachstum sollte daher qualita­ tiv bzw. nachhaltig sein. Ist wirtschaftliches Wachstum wichtig? Wirtschaftswachstum hat in den Wirtschaftswissenschaf- ten eine herausragende Bedeutung und gilt als einer der wichtigsten Bausteine bei der Bekämpfung globaler Prob­ leme . Die gewaltigen Wohlstandsunterschiede zwischen armen und reichen Ländern werden besonders auf die Unterschiede im Wirtschaftswachstum der Staaten zurück- geführt. Wachstum gilt fast überall auf der Welt als eines der Hauptziele staatlicher Wirtschaftspolitik und wird zumeist mit den in M2 dargestellten Argumenten begrün- det. Argumente für wirtschaftliches Wachstum ⑥ Behebung von Umweltschäden ⑤ Erleichterung des Strukturwandels ④ Lösung sozialer Probleme durch Umverteilung ③ Finanzierung öffentlicher Güter ② Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen ① Erhöhung des Lebensstandards M2 Argumente für wirtschaftliches Wachstum Kompetenzorientiertes Lernziel  Auswirkungen ökonomischer Globalisierung diskutieren Von 100 Haushalten hatten/haben … Auto TV-Gerät Geschirrspüler Internet-Anschluss 1979 55 44 10 1989 63 88 28 2000 75 97 55 16 2010 77 97 74 66 M1 Ausstattung der Haushalte im Zeitraffer (Statistik Austria) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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