global 8. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch
25 Chancen und Gefahren der Globalisierung erörtern Erhöhung des Lebensstandards: Die Produktion von mehr Gütern bzw. die Bereitstellung von mehr Dienstleistungen fördert den privaten und öffentlichen Konsum. In Entwick- lungsländern wird Wirtschaftswachstum dringend benötigt, um die elementaren Grundbedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen. In den Industrienationen geht es dagegen um eine weitere Erhöhung des Lebensstandards. Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen: Die Bekämp- fung der hohen Arbeitslosigkeit stellt in zahlreichen Län- dern der EU ein Hauptanliegen dar. Wenn es auch über die Ursachen der Arbeitslosigkeit und die jeweiligen Bekämp- fungsstrategien völlig unterschiedliche Ansätze gibt, so fällt doch dem Wirtschaftswachstum eine zentrale Rolle bei der Schaffung von Arbeitsplätzen zu. Wenn die Wirt- schaft wächst, steigt die Nachfrage nach Arbeit, und damit kommt es zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit: höheres Wirtschaftswachstum = mehr Beschäftigung. Finanzierung öffentlicher Güter: Wenn die Wirtschaft und damit die Beschäftigung und das Einkommen wachsen, so steigen auch die Einnahmen des Staates. Der Staat verfügt damit über bessere Finanzierungsmöglichkeiten für seine Aufgaben. Lösung sozialer Probleme durch Umverteilung: Wachstum erleichtert auch eine Umverteilung von Einkommen und Vermögen, da die Widerstände gegen eine Umverteilung von Zuwächsen geringer sind als Widerstände im Falle gleich bleibender Einkommen und Vermögen. In diesem Fall können Zuwächse bei gewissen Personengruppen nur durch Kürzungen bei anderen Gruppen verwirklicht wer- den. Erleichterung des Strukturwandels: Der Strukturwandel in Wirtschaftsbereichen, die an Bedeutung verlieren oder in denen neue, arbeitssparende Technologien eingeführt wer- den, ist in einer Phase wirtschaftlichen Wachstums leichter zu bewältigen als in Zeiten einer stagnierenden oder rück- läufigen Wirtschaftsentwicklung. Behebung von Umweltschäden: Das starke Wachstum der vergangenen Jahrzehnte hat die Umwelt zum Teil massiv geschädigt. Mit Hilfe kostspieliger Umweltinvestitionen müssen nun diese Schäden behoben werden. Dies kann nur mit einem weiteren Wirtschaftswachstum finanziert werden. Wie kann die Wirtschaftspolitik das Wachstum fördern? Der Staat kann mit seiner Wirtschaftspolitik Wachstum in vielfacher Hinsicht beeinflussen. Dies zeigen beispielhaft die fünf Ansatzpunkte in M3. bildungspolitische Maßnahmen Elemente der Wachstumspolitik Bildungspolitik Strukturpolitik Forschungs- und Technologiepolitik Infrastrukturpolitik Wettbewerbspolitik Förderung wirt- schaftlich benach- teiligter Gebiete Investitionen in Forschung und Entwicklung Ausbau einer leistungsfähigen Infrastruktur Stärkung des Wettbewerbs, Abbau von Markteintritts- barrieren Beispiel: Ausbau von Universitäten und Schulen Beispiel: Unterstützung von Betriebs- ansiedlungen (zB Waldviertel) Beispiel: Gründung und Finanzierung von Forschungs- und Technologieparks Beispiel: viergleisiger Ausbau der Strecke Wien – Salzburg Beispiel: Verbot von Kartellen M3 Elemente der Wachstumspolitik (nach: „Abenteuer Wirtschaft“, Manz) 1 Erklären Sie, wie das Wirtschaftswachstum eines Landes gemessen wird. 2 Erläutern Sie den Unterschied zwischen quantitativem und qualitativem Wachstum. 3 Erklären und begründen Sie, warum Wirtschafts wachstum eines der Hauptziele staatlicher Wirtschafts- politik ist. 4 Nennen Sie fünf Elemente der Wachstumspolitik und erklären Sie beispielhaft, welche Maßnahmen der Staat in den jeweiligen Bereichen setzen kann. 5 Erörtern Sie die folgende Aussage: „Soll die Beschäftigung steigen, so muss das Wirt- schaftswachstum größer als der Produktivitäts zuwachs sein.“ { { { { } Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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