global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Arbeitsheft
Bevölkerung und Gesellschaft diskutieren 34 Zu den Schulbuchseiten 74/75 Kindersterblichkeit weltweit Todesfälle (je 1 000 Lebendgeburten) Rate 0 60 70 80 90 100 50 40 30 20 10 1990 1995 2000 2005 2010 2015 y Todesfälle (in Mio.) 0 12 14 16 10 8 6 4 2 1990 1995 2000 2005 2010 2015 y Todesfälle bei unter Fünfjährigen Todesfälle bei Säuglingen Todesfälle bei Neugeborenen Anzahl 12,7 11,0 7,5 4,3 9,8 6,9 3,9 8,3 5,9 3,4 7,0 5,1 3,0 5,9 4,5 2,7 8,9 5,1 91 63 36 19 32 43 M1 Kindersterblichkeit 1990 bis 2015 Kindersterblichkeit Aktuell sterben weltweit jedes Jahr 5,9 Millionen Kinder unter fünf Jahren – das sind rund 16 000 Kinder am Tag, 700 Kinder pro Stunde, elf Kinder pro Minute oder alle fünfeinhalb Sekunden ein Kind. (…) Die Senkung der weltweiten Kindersterblichkeit um zwei Drittel wurde allerdings nur in 62 Ländern erreicht – der Fortschritt geht vielerorts zu langsam voran. Dennoch sind auch die Erfolge bemerkenswert: So ist es 24 der 81 ärmsten Länder gelungen, die Kindersterblichkeit um zwei Drittel oder sogar mehr zu senken, zum Beispiel Äthiopien, Bangladesch, Kambodscha und Uganda. Die größte Last der weltweiten Kindersterblichkeit – 80 Prozent – tragen nach wie vor die Länder im südlichen Afrika und in Südasien. Unter den 20 Ländern mit der höchsten Kindersterblichkeitsrate sind 19 afrikanische Länder und Afghanistan. Die Hälfte dieser Länder gelten als „fragile“ Staaten, in denen bewaffnete Konflikte herr- schen oder staatliche Strukturen unzureichend funktio- nieren, zum Beispiel Afghanistan, Mali, Somalia, Süd- sudan und Zentralafrikanische Republik. In Afrika südlich der Sahara stirbt im Durchschnitt eines von zwölf Kindern vor seinem fünften Geburtstag, in Südasien eines von 19 und in Industrieländern eines von 147. Die schlechtesten Überlebenschancen hat ein Kind in Angola: Die Kindersterblichkeitsrate beträgt 157 pro 1 000 Lebendgeburten – mit anderen Worten: Jedes sechste Kind in Angola erlebt seinen fünften Geburtstag nicht. Zum Vergleich: In Deutschland ist die Rate vier pro 1 000. In absoluten Zahlen hat das bevölkerungsreiche Indien die meisten Todesfälle zu beklagen: 1,2 Millionen Mäd- chen und Jungen sterben jährlich allein in Indien, bevor sie fünf Jahre alt sind. Für fast die Hälfte der Todesfälle sind Krankheiten wie Lungenentzündung, Durchfall, Meningitis, Malaria, Teta- nus, Masern, Sepsis (Blutvergiftung) und AIDS verantwort- lich. Die meisten Babys und Kleinkinder sterben an Lun- genentzündung (17 Prozent), Komplikationen infolge einer Frühgeburt (16 Prozent), Komplikationen bei der Geburt (elf Prozent), Durchfall (acht Prozent), Säuglingssepsis (sieben Prozent) und Malaria (fünf Prozent). 45 Prozent der Todesfälle passieren bereits im ersten Le- bensmonat. Für rund eine Million Babys ist ihr Geburts- auch gleichzeitig der Todestag. Neben den offiziellen Todesursachen spielen aber auch tiefer liegende Ursachen eine große Rolle. So ist in fast der Hälfte aller Fälle Mangelernährung mitverantwortlich. Der UNICEF-Bericht zeigt auch, dass Ungleichheiten die Überlebenschancen eines Kindes maßgeblich beeinflus- sen: Kinder aus armen Haushalten sterben fast doppelt so häufig wie Kinder von wohlhabenden Familien, Kinder in ländlichen Gebieten haben eine statistisch 1,7-mal größe- re Todeswahrscheinlichkeit, und Kinder von Müttern, die mindestens eine weiterführende Schule besucht haben, überleben fast drei Mal öfter. (https://www.unicef.de/blob/87046/620b106860f29eb81e- 1f56101e88f2d7/kindersterblichkeit-2015--faktenblatt-data. pdf, abgerufen am 10.1. 2017) M2 Fakten zur weltweiten Kindersterblichkeit 1 Gestalten Sie in Kleingruppen mit Hilfe der Informationen auf dieser Seite ein Plakat, mit dem Sie möglichst anschau- lich in Ihrer Schule auf die weltweite Kindersterblichkeit aufmerksam machen wollen. Recherchieren Sie weitere Infor- mationen im Internet. } Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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