global 6. Geographie und Wirtschaftskunde, Arbeitsheft

Außerwert- und Inwertsetzung von Produktionsgebieten im Wandel beurteilen 35 Die Europäische Union: Aus der Vergangenheit lernen – in der Gegenwart leben – in die Zukunft blicken 1 Recherchieren Sie mit Hilfe des Internets, von wem die unten angeführten Zitate zur EU stammen und welche politische Funktion die jeweilige Person ausgeübt hat. Erläutern Sie die Aussagen. { „Europa soll sich eine Seele schaffen. Europa muss wieder ein Wegweiser für die Menschheit sein.“ „Wer an der Europäischen Union zweifelt, soll einen Soldatenfriedhof besuchen.“ „Die Einheit Europas war ein Traum weniger. Sie wurde eine Hoffnung für viele. Sie ist heute eine Notwendigkeit für alle.“ „Mit der Osterweiterung wird zusammengefügt, was zusammengehört.“ M1 Zitate 2 Fassen Sie die wesentlichen Inhalte der fünf größten Baustellen der Europäischen Union im Jahr 2017 (M2) zusammen und stellen Sie diese in übersichtlicher Form (zB mit Hilfe einer MindMap, eines Rasters, einer Struktur) dar. Formulieren Sie für jeden der fünf genannten Problembereiche mindestens zwei Fragen, die es im Zusammenhang mit der Zukunft der EU zu lösen gilt. Entwickeln Sie für eine der fünf Baustellen erste Lösungsansätze (falls notwendig mit Hilfe einer Internetrecherche) und versuchen Sie auf die von Ihnen gestellten Fragen mögliche Antworten zu finden. } Die größten Baustellen der EU Flüchtlingskrise: Auch wenn in München nicht mehr Züge voll syrischer Flüchtlinge ankommen, sollte man nicht glauben, dass die Krise behoben sei. Der Haupt- strom verlagerte sich nach der Schließung der Balkan- route nur wieder auf alte Pfade. Mehr als 179 000 Men- schen reisten in den vergangenen zwölf Monaten über das Mittelmeer nach Italien, ermittelte das UN-Flücht- lingshilfswerk UNHCR. Europa fehlen noch immer Ant- worten auf die Frage, wie der Zustrom eingedämmt werden könnte. Im kommenden Jahr wollen EU-Diplomaten Entwick- lungshilfe- und Rückführungsabkommen mit fünf afri- kanischen Staaten auf den Weg bringen. Doch auch die Europäische Union selbst muss noch ihre Hausaufga- ben machen und klären, wie Grenzstaaten entlastet werden können. Vom Ziel, 160 000 Flüchtlinge in Europa vor allem aus Griechenland und Italien umzuverteilen, ist die EU noch weit entfernt. Osteuropäische Staaten verweigern sich strikt und fordern eine „flexible Solidar- ität“. In den kommenden Monaten wird die EU festle- gen müssen, was das bedeutet. Es wartet viel Arbeit. Und womöglich auch viel Streit. Verteidigungsunion: Militärisch gesehen sei ein Hüh- nerhaufen eine „geschlossene Kampfformation“ im Vergleich mit Europa, scherzt EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker immer wieder. Das soll sich nun ändern. Die EU greift nach dem Brexit-Schock das alte Projekt einer Verteidigungsunion wieder auf. Geplant sind erste Schritte auf einem langen Weg, an dessen Ende eine europäischen Armee stehen könnte. Konkret wird EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini bis Mitte 2017 Pläne präsentieren, wie existierende, aber bislang nicht eingesetzte Kampftruppen schlagfertiger werden können. In der Rüstungspolitik sollen die EU-Staaten, wie schon sehr oft beschworen, enger kooperieren; militärische Forschung soll aus dem EU-Budget geför- dert werden. Revolutionen sind nicht zu erwarten, dafür aber ein sehr schwieriger Parcourslauf: Nicht alle EU- Mitgliedsstaaten sind im selben Maße zur militärischen Integration bereit. Zukunft des Euro: Der Unmut über die Sparpolitik der Europäischen Union wächst. In Italien werden wieder Banken mit Staatsgeld aufgepuscht, was eigentlich längst der Vergangenheit angehören sollte. Die Furcht ist groß, dass Rom nach Neuwahlen ein Referendum über den Verbleib im Euro lancieren könnte. Und da ist das Dauer-Sorgenkind Griechenland. Regierungschef Alexis Tsipras steht unter enormem innenpolitischem Druck, und es gibt Zweifel, dass er in der Lage ist, wei- tere Reformen durchzuführen. Darüber hinaus streiten sich EU-Staaten und der Inter- nationale Währungsfonds, ob die Schuldenlast Grie- chenlands weiter reduziert werden sollte. Angesichts der Probleme dürfte das von Berlin erhoffte Szenario, bis zum Frühjahr – und damit rechtzeitig vor den Bun- destagswahlen im September – Klarheit über die Aus- zahlung neuer Milliardenkredite zu schaffen, schwer zu erreichen sein. Im schlimmsten Fall droht erneut ein heißer Euro-Krisen-Sommer. Brexit-Gespräche: Großbritannien war in Aufruhr, als Premierministerin Theresa May darüber sprach, was sie nachts wach hält: der Brexit. Steht der Politikerin wo- möglich der Angstschweiß auf der Stirn? Sie beschwichtigte, die Aussagen seien „überinterpre- tiert“ worden. Tatsache ist, dass der Brexit kein einfa- cher und geradliniger Prozess sein wird. Ein maßgebli- cher Grund dafür liegt in der Planlosigkeit, mit der die Briten in die Gespräche gehen. Was London genau will, ist unklar. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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