Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch

Säugetiere 83  Feldhase 85  Durch das Hakenschlagen kann der Hase seinen Verfolger abschütteln. 86  Der Feldhase hat lange Ohren und einen schlanken Körperbau. 87  Das Wildkaninchen ist kleiner als der Feldhase, hat kürzere Ohren und einen etwas rundlicheren Körper. Hasentiere Hasen und Kaninchen haben ein Gebiss, das dem der Nagetiere sehr ähnlich ist. Bei genauer Betrachtung lässt sich jedoch ein Unterschied er- kennen: Im Oberkiefer, hinter den Nagezähnen, sitzen noch zusätzlich zwei kleine Schneidezähne, die so genannten Stiftzähne. Hasen und Kaninchen gehören deshalb nicht zu den Nagetieren, sondern bilden eine eigene Tier- gruppe – die Hasentiere oder Hasenartigen. Sie sind reine Pflanzenfresser. Wir unterscheiden Hasen und Kaninchen Hasen und Kaninchen werden häufig miteinander verwechselt. Es gibt aber viele Merkmale, an denen du sie eindeutig unterscheiden kannst. Feldhasen haben längere, zugespitzte Ohren Feldhasen sind größer und schwerer als Wildkaninchen. Ihr Körper wirkt allerdings schlanker. Ihre zugespitzten Ohren sind länger als ihr Kopf. Kaninchenohren sind abgerundet Im Vergleich zum Feldhasen haben Kaninchen einen eher rundlichen Kör- per und kürzere, abgerundete Ohren. Ohren  Hasentiere haben einen sehr gut entwickelten Gehörsinn. Tarnung  Bei vielen Tieren ist das Fell, das Federkleid, die Haut usw. zum Schutz vor Feinden so gefärbt bzw. ge- mustert, dass sie sich von der Umge- bung nicht oder nur schwer unter- scheiden lassen. Hasen sind Einzelgänger Oft kann man mehrere Hasen auf einmal auf Wiesen und Feldern bei der Nahrungssuche beobachten. Trotzdem sind sie Einzelgänger. Als Lebens- raum bevorzugen sie offenes Gelände. Als Ruhelager dient eine Mulde im Boden, die so genannte Sasse. Wittern die Tiere mit ihrem guten Geruchssinn Gefahr, drücken sie sich mit angelegten Ohren an den Boden. Ihr rötlichbraun gefärbtes Fell ist ihnen dabei eine gute Tarnung . Wird ein Hase dennoch entdeckt, springt er auf und flüchtet. Mit seinen langen Hinterbeinen kann er Geschwindigkeiten bis zu 70 km/h erreichen. Um einen Verfolger abzuschütteln, macht er bis zu zwei Meter hohe und sieben Meter weite Sprünge und schlägt Haken. Hasen sind Nestflüchter Häsinnen werfen drei bis vier Mal jährlich nach einer Tragzeit von sechs Wochen zwei bis vier Junge. Als Geburtslager dient eine Sasse. Die behaar- ten und sehenden Junghasen sind schon relativ selbstständig. Bei Gefahr können sie bereits kurz nach der Geburt aus ihrem Versteck fliehen. Sie sind so genannte Nestflüchter. 84  Gebiss der Hasentiere (Schema) Nagezähne Vormahlzahn Mahlzahn Stiftzahn 74 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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