Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Die Welt im Mikroskop Zellen – Bausteine der Lebewesen Bereits im 17. Jahrhundert konstruierte Robert Hooke ein Mikroskop, mit dem ihm bis zu 100-fache Vergrößerungen gelangen. Damit betrachtete er auch Pflanzenteile und erkannte, dass Pflanzen aus kleinen Bausteinen bestehen. Er nannte diese Bausteine Zellen. Heute weiß man, dass alle Lebewesen aus Zellen bestehen. Es gibt auch einzellige Lebewesen Ein Mensch besteht aus Tausenden Milliarden Zellen. Es gibt aber auch Lebewesen, die nur aus einer einzigen Zelle bestehen. Obwohl diese Einzeller mikroskopisch klein sind, funktionieren sie wie alle anderen Lebewesen auch: Sie können sich bewegen, reagieren auf Reize, ernähren sich, atmen, haben einen Stofftransport innerhalb des Körpers, bauen Stoffe auf und ab, scheiden Stoffe aus, wachsen und vermehren sich. In unserem Körper sind die verschiedenen Organe für diese Lebensvorgänge zuständig. Bei einzelligen Lebewesen übernehmen so genannte Organellen diese Aufgaben. Alle Zellen weisen einen gemeinsamen Grundbauplan auf In Süßgewässern kommt der Einzeller Euglena vor, der etwa 0,05mm groß ist. An ihm kann man sehr gut zeigen, wie eine Zelle gebaut ist: Die Zelle besteht aus dem Zellplasma, das von einem dünnen Häutchen, der Zellmembran, umgrenzt ist. Im Zellplasma eingebettet liegen die Zellorganellen und ein Zellkern. Er enthält wie ein Kochbuch eine Fülle von Anleitungen und Informationen, die als Erbanlagen oder Gene bezeichnet werden. Mit ihnen kontrolliert und steuert der Kern die Vorgänge in der Zelle. Alle Einzeller, wie auch die Zellen der Vielzeller, weisen diesen Grundbauplan auf. In Form und Größe unterscheiden sie sich jedoch. Außerdem können sie Extraausstattungen aufweisen. So besitzt beispielsweise Euglena ein langes fadenförmiges Gebilde, eine Geißel, mit der sie sich durch Hin- und Herschlagen und Rotieren vorwärts und gleichzeitig um die eigene Achse bewegen kann. Zusätzlich besitzt Euglena einen Augenfleck, der eine Orientierung zum Licht ermöglicht. Robert Hooke (1635 – 1703) war ein englischer Physiker und Naturforscher Zellen Vielzellige Lebewesen bestehen aus verschiedenartigen Zellen. Zum Beispiel gibt es bei vielen Tieren und beim Menschen Knochenzellen, Knorpelzellen und Muskelzellen. Zellen bilden Gewebe. Gleichartige Knochenzellen etwa bilden Knochengewebe, Knorpelzellen Knorpelgewebe und Muskelzellen Muskelgewebe. Organe Verschiedene Gewebe verbinden sich zu Organen. Diese erfüllen bestimmte Aufgaben. So pumpt zum Beispiel das Herz das Blut durch den Körper. Organe arbeiten jedoch nicht unabhängig voneinander. Sie bilden Organsysteme. Bereits im Vorjahr hast du verschiedene Organsysteme kennen gelernt. Organellen Da die Organe der Vielzeller aus Geweben (Zellverbänden) bestehen, die „Organe“ einer Zelle jedoch nur Teile einer Zelle sind, wurde im 19. Jahrhundert dafür der Begriff Organellen (Einzahl: das Organell) geprägt. Er bedeutet „kleine Organe“. Zellplasma besteht hauptsächlich aus Wasser, in dem verschiedene Stoffe wie Zucker, Fette, Eiweiße, Salze und viele andere mehr gelöst sind. Die gelösten Eiweiße machen das Plasma zähflüssig. Vielzeller sind Lebewesen, die aus mehreren bzw. vielen Zellen bestehen. Die meisten Zellen sind zu Geweben verbunden, die wiederum Organe aufbauen. rotieren sich um die eigene Achse drehen 3 Euglenen im Mikroskop (Originalgröße 0,05mm) 4 Euglena im Mikroskop (obere Abbildung); Zellbau (Schema; untere Abbildung) Geißel Augenfleck Zellmembran Zellplasma Zellorganellen Zellkern 10 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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