Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Gliederfüßer Die Kopflaus, ein Parasit des Menschen Die meisten Tierläuse, zu denen auch die Kopflaus zählt, haben stechendsaugende, manche auch beißende Mundwerkzeuge ausgebildet. Die flügellosen Insekten parasitieren auf Vögeln und Säugetieren. Der einzige Wirt der Kopflaus ist der Mensch Kopfläuse leben im Haar des Menschen, bevorzugt im Nacken-, Ohren- und Schläfenbereich. Sie stechen regelmäßig in die Kopfhaut und saugen Blut. Sie injizieren dabei auch Speichel, der die Blutgerinnung hemmt und Juckreiz verursacht. Jeder Mensch kann Läuse bekommen. Niemand muss sich dafür schämen. Entgegen früherer Ansichten weiß man heute, dass ein Lausbefall nichts mit mangelnder Hygiene zu tun hat. Auch tägliches Haarewaschen schützt nicht vor den Parasiten. Kopfläuse kleben die Eier an den Haaren des Wirtes fest Läuse werden zwanzig bis dreißig Tage alt. In dieser Zeit legt ein Weibchen etwa 100 bis 150 Eier. Sie werden mit einer klebrigen Substanz an den Haaren des Wirtes befestigt. Nach 7 bis 10 Tagen schlüpfen Larven, die den erwachsenen Tieren ähnlich sehen, sogenannte Nymphen. Sie ernähren sich ebenfalls von Blut. Innerhalb der nächsten Tage kommt es durch Häutungen zu zwei weiteren Nymphengenerationen, die jeweils größer und der Imago noch ähnlicher sind. 17 bis 18 Tage nach Eiablage erscheinen mit der dritten Häutung die geschlechtsreifen Läuse. Ein Puppenstadium gibt es bei der Entwicklung der Läuse also nicht. Die Entwicklung von Insekten, deren Larven bereits imagoähnlich sind und sich in kleinen Schritten, von Häutung zu Häutung, zum geschlechtsreifen Tier umbilden, wird als unvollkommene Verwandlung bezeichnet. Ein Lausbefall erfolgt oft im Kindergarten oder in der Schule Am häufigsten werden Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren von Kopfläusen befallen. Die wenige Millimeter kleinen Insekten können weder springen noch fliegen, sondern nur von einem Wirt zum anderen klettern. Die Übertragung erfolgt häufig bei Tätigkeiten, bei denen die Köpfe zusammengesteckt werden, etwa beim Spielen oder beim gemeinsamen Buchlesen. Übertragungsorte sind meistens Kindergärten und Schulen. Stamm: Gliederfüßer Klasse: Insekten Ordnung: Tierläuse 58 Die Verwandtschaft der Tierläuse 59 Lausei an einem Haar (mikroskopische Aufnahme) 60 Kopflaus stark vergrößert Juckreiz Eine juckende Kopfhaut kann das erste Anzeichen für Kopfläuse sein. Hygiene Gesundheitspflege; Maßnahmen zur Sauberhaltung Nymphen nennt man die Larven von Gliederfüßern, die den erwachsenen Tieren ähnlich sehen, aber noch viel kleiner und nicht vollständig entwickelt sind. So haben zB die Kopflauslarven die Klammerbeine nicht ganz ausgebildet, weshalb sie auch keinen Wirtswechsel durchführen können. Weiters fehlen die Fortpflanzungsorgane. 61 Größenvergleich Streichholzkopf – Kopflaus Ausgewachsene Kopfläuse sind etwa 3mm lang. Miss die in Abb. 61 dargestellte Kopflaus ab und berechne, wie stark vergrößert sie dargestellt ist. Du bist dran! 40 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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