Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Gliederfüßer Von der Raupe zum Schmetterling Viele Schmetterlinge fallen durch ihre großflächigen, bunt gefärbten Flügel auf. Betrachtet man einen Schmetterlingsflügel unter dem Mikroskop, kann man erkennen, dass sowohl die Ober- als auch die Unterseite mit farbigen Schuppen besetzt sind. Sie bestehen aus Chitin und verleihen den dünnen Flügeln die Festigkeit, die sie brauchen, damit der Schmetterling fliegen kann. Fasst man einen Schmetterling an den Flügeln an, fallen die Schuppen an der Berührungsstelle ab. Das Insekt ist dadurch möglicherweise nicht mehr voll flugfähig und kann bei schwerer Beeinträchtigung nicht lange überleben. Die meisten Schmetterlinge saugen Pflanzensäfte Schmetterlinge haben saugende Mundwerkzeuge. Die Unterkiefer sind stark verlängert und zu einem langen Rüssel umgewandelt. Mit ihm wird flüssige Nahrung, hauptsächlich Nektar, aufgesaugt. In Ruhelage ist der Saugrüssel eingerollt. Kohlweißlinge legen ihre Eier auf Kohlgewächsen ab Schmetterlinge leben nur wenige Wochen. In dieser Zeit muss die Fortpflanzung stattfinden. Nach der Paarung mit einem Männchen sucht das Schmetterlingsweibchen einen geeigneten Eiablageplatz − eine Pflanze, die den Raupen nach dem Schlüpfen als Nahrungsquelle dient. Die Larven des Kohlweißlings beispielsweise ernähren sich von Blättern diverser Kohlgewächse. Nach wenigen Tagen schlüpft aus jedem Ei eine Raupe. Die walzenförmigen Larven, die mit Stummelbeinen am Bauch ausgestattet sind, haben kräftige, beißende Mundwerkzeuge ausgebildet. Sie beginnen gleich, an der Futterpflanze zu fressen ( Abb. 66). Bis zur Verpuppung finden vier Häutungen statt. Zur Verpuppung heften sich die Kohlweißlingsraupen mit selbst gesponnenen Fäden an der Futterpflanze fest. Manchmal kriechen sie aber auch zu einem geeigneten Platz auf einem Baumstamm oder einer Hausmauer. Unter der Larvenhaut bildet sich nun eine Puppenhülle. Sobald diese fertig ausgebildet ist, wird die Larvenhaut abgestreift. Es beginnt das Puppenstadium ( Abb. 67). Unter der Puppenhülle erfolgt in den nächsten zwei bis drei Wochen die Verwandlung der Raupe zum Schmetterling. Der fertig entwickelte Schmetterling sprengt die Puppenhülle und zwängt sich heraus. Nach wenigen Stunden, wenn die Flügel geglättet und erhärtet sind, fliegt das Tier weg und begibt sich auf Nahrungssuche. Wie viele unserer Schmetterlinge bilden auch Kohlweißlinge eine Frühjahrs- und eine Sommergeneration. Aus den Herbstpuppen schlüpfen keine Schmetterlinge mehr. Die Puppen überwintern. Sobald es im Frühjahr warm wird, schlüpfen die Schmetterlinge. Stamm: Gliederfüßer Klasse: Insekten Ordnung: Schmetterlinge 63 Die Eingliederung der Schmetterlinge 64 Kohlweißling ausgerollter Saugrüssel 65 Eier des Kohlweißlings 66 Kohlweißlingsraupe 67 Kohlweißlingspuppe Die Larven diverser Schmetterlingsarten, wie etwa die des Kleinen Fuchses oder des Tagpfauenauges, ernähren sich von Brennnesselblättern. Welche Schlussfolgerung ergibt sich daraus für Besitzerinnen und Besitzer eines Gartens, die gerne Schmetterlinge beobachten möchten? Du bist dran! 42 Nur zu Prüfzweck n – Eigentum des Verlags öbv

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