Die Ökologie des Waldes Monokulturen begünstigen die Vermehrung von Parasiten Viele unserer Wälder sind Fichtenmonokulturen ( Abb. 20). Das bedeutet, dass ausschließlich Fichten angepflanzt wurden. Für Waldbesitzer und Waldbesitzerinnen hat diese Baumart den Vorteil, dass sie schnell wächst und sich ihr Holz gut verkaufen lässt (siehe S. 79). Ein großer Nachteil von Fichtenmonokulturen ist allerdings, dass sich die Borkenkäfer und andere Schädlinge sehr rasch verbreiten können. Zudem sind die in Reih und Glied stehenden Bäume sturmanfällig. Mischwälder sind naturnahe Wälder Ohne Eingriffe des Menschen wäre Österreich bis zur Waldgrenze zur Gänze von Wald bedeckt. Die Urwälder wären je nach Höhenstufe unterschiedlich zusammengesetzte Mischwälder, mit einem Artenreichtum an Pflanzen und Tieren. Ein Beitrag zum Naturschutz ist das Aufforsten von Wäldern, in denen die Bäume weitgehend so wachsen dürfen, wie sie unter natürlichen Bedingungen wachsen würden. Solche naturnahen Wälder sind Mischwälder aus Laub- und Nadelbäumen. Sie haben einen artenreicheren Unterwuchs als Monokulturen, was auch eine größere Vielfalt an Tierarten und letztendlich ein stabileres biologisches Gleichgewicht mit sich bringt. Eine Pilzart bedroht unsere Eschenbestände Im Jahr 2005 wurde in Österreich erstmals ein Pilz nachgewiesen, der die Gemeine Esche befällt und sie so stark schädigt, dass sie absterben. Waren es damals nur einige wenige Bäume, spricht man mittlerweile von einem weit verbreiteten Eschensterben. Durch diesen Pilz ist die Gemeine Esche in Mitteleuropa sogar vom Aussterben bedroht. Zu hohe Wildbestände gefährden den Wald In Wäldern mit zu hohen Wildbeständen, vornehmlich Reh- und Rotwild, kommt es hauptsächlich durch Verbiss- und Schälschäden zu Problemen. Gründe für die hohe Wilddichte sind das Fehlen natürlicher Feinde und Winterfütterungen. Die geschädigten Bäume sind anfälliger für Parasitenbefall, allen voran für holzschädigende Pilze. 20 Fichtenmonokultur Fichtenmonokulturen In der Forstwirtschaft versteht man unter einer Monokultur einen Wald, in dem nur eine Baumart aufgeforstet wurde. 21 Schadbild an Blättern einer Esche, die von dem Pilz Falsches Weißes Stängelbecherchen befallen wurde. 22 Reh 1. Welchen Vorteil hat ein Mischwald gegenüber einem Wald, in dem nur Fichten stehen, im Kampf gegen den Fichtenborkenkäfer? 2. Bei einem Waldspaziergang hast du vielleicht einzelne eingezäunte Bäume gesehen. Warum ist es notwendig, einzelne Bäume einzuzäunen? Wovor soll diese Maßnahme schützen? Nenne mögliche Gründe. Recherchiere oder erkundige dich bei Waldbesitzerinnen, bzw. Waldbesitzern, wann und wo diese Maßnahmen sinnvoll sind. Du bist dran! 71 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=