Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch

Evolution Homo habilis Der „fähige“ oder der „geschickte“ Mensch, dürfte vor 2,5 Mio. bis 1,6 Mio. Jahren gelebt haben. Der erste Knochenfund eines Homo habilis, ein Teil eines Unterkiefers, wurde in der Olduvai-Schlucht in Ostafrika gemacht. Homo rudolfensis Der „Mensch vom Rudolfsee“ (benannt nach einem Skelettfundort) dürfte vor ca. 2,5 bis 1,8 Millionen Jahren gelebt haben. Homo ergaster Der „arbeitende“ Mensch, lebte bis vor 1,5 Mio. Jahren. 1984 wurde am Turkana-See in Kenia ein etwa 1,5 Millionen Jahre altes, nahezu vollständiges Skelett eines vermutlich zwölfjährigen Jungen gefunden, das Homo ergaster zugeschrieben wurde. Allerdings wird mittlerweile angenommen, dass es sich auch um ein Homo erectus-Skelett handeln könnte. Homo erectus Der „aufgerichtete“ Mensch dürfte bis vor 300 000 Jahren gelebt haben. Knochen von Homo erectus wurden in Afrika, in Nord-­ Israel, in Süd-Europa, in China und auf Java gefunden. Vor rund 2,5 Mio. Jahren trat die Gattung Homo auf Der heutige Mensch gehört zur Gattung Homo. Er wird als Homo sapiens bezeichnet. Das bedeutet so viel wie „besonders kluger, weiser Mensch“. Als früheste Vertreter der Gattung Homo gelten Homo habilis und Homo rudolfensis. Homo habilis trat erstmals in Afrika vor rund 2,5 Millionen Jahren auf und dürfte sich in Größe und Gewicht kaum von den Australopithecinen unterschieden haben. Er hatte allerdings längere Beine und kürzere Arme, menschenähnlichere Gesichtszüge und ein größeres Gehirnvolumen (rund 620 cm3). Der „geschickte Mensch“ konnte bereits einfache Steinwerkzeuge herstellen. Auch Homo rudolfensis war geschickt im Umgang mit Steinwerkzeugen. Sein Gehirnvolumen war mit 800 cm3 etwas größer als das des Homo habilis. Ob Homo habilis und Homo rudolfensis tatsächlich zu zwei verschiedenen Arten zu zählen sind, ist allerdings umstritten: einige Forscherinnen und Forscher gehen von einer gemeinsamen Art aus. Auch bei einem weiteren Vertreter der Gattung Homo gibt es widersprüchliche Erkenntnisse in der Forschung: Homo ergaster, möglicherweise ein Nachkomme von Homo habilis, ist vermutlich keiner eigenen Art, sondern Homo erectus (siehe unten) zuzurechnen. Skelettfunde, die Homo ergaster zugeordnet wurden, weisen darauf hin, dass der so genannte „arbeitende“ Mensch höher entwickelte Steinwerkzeuge nutzte und bereits das Feuer kannte. Er wies ein Gehirnvolumen von 800 bis 900 cm3 auf. Homo erectus war der erste Hominine, der Afrika verließ. Die Ursache dafür lag möglicherweise in einer Nahrungsumstellung. Während sich seine Vorfahren noch größtenteils von Pflanzen und teilweise auch von Aas ernährten, bestand die Nahrung des Homo erectus vorwiegend aus Fleisch. Die Jagd erforderte größere Streifgebiete. Aufgrund seiner Intelligenz (800 bis 1 200 cm3 Gehirnvolumen) konnte Homo erectus in kälteren Gebieten überleben. Er wohnte in Höhlen oder Hütten, machte Feuer und kleidete sich in Tierhäute. 48 Schädel eines Homo habilis 49 Schädel eines Homo rudolfensis 50 Schädel eines Homo erectus 51 Rekonstruktion eines Homo habilis 52 Rekonstruktion eines Homo rudolfensis 53 Rekonstruktion eines Homo erectus 124 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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