Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch

Die Erde Es gibt verschiedene Humusformen Die Humusbildung ist unter anderem von der Art und der Menge der abgestorbenen organischen Substanz, von der Zahl der Bodenlebewesen sowie vom Klima abhängig. So gibt es auch Unterschiede in der Zusammensetzung, zum Beispiel beim Anteil an Huminstoffen (Dauerhumus), bei den verschiedenen Humusformen. Je nach Zersetzungsgrad kann man zwischen folgenden Humusformen unterscheiden: Rohhumus hat einen großen Anteil an wenig zersetztem Ausgangsmaterial. Er ist kaum mit dem übrigen Erdreich vermischt. Im Moder ist das Ausgangsmaterial stärker zersetzt. Es ist eine leichte Durchmischung mit dem übrigen Erdreich zu erkennen. Der wertvollste Humus ist der Mull. Er weist eine sehr gute Durchmischung des gut zersetzten Ausgangsmaterials mit dem restlichen Boden auf und hat einen hohen Gehalt an Ton-Humus-Komplexen. In Mooren ist der Abbau der organischen Substanz wegen des hohen Wassergehalts und dem dadurch bedingten Sauerstoffmangel weitgehend gehemmt. Das Material wird deshalb nur unvollständig abgebaut und als Torf abgelagert. Torf wird immer noch verschiedenen Blumenerden beigemischt, um ihre Qualität zu erhöhen. Er wird in Mooren abgebaut. Dadurch geht dieser wertvolle Lebensraum für die dort lebenden Tier- und Pflanzenarten verloren. Gefährdete Pflanzen- und Tierarten sind dadurch vom Aussterben bedroht. In Österreich sind nur noch 10% der ursprünglichen Moorlandschaften erhalten. Um den Bedarf an torfhaltiger Erde zu decken, wird Torf aus dem Ausland importiert, wo weiterhin großflächig Moore zerstört werden. Um dem entgegenzuwirken, sollten wir darauf achten, nur torffreie Erde zu kaufen. Es gibt genug Alternativen. In getrocknetem Zustand wurde Torf früher häufig als Brennmaterial verwendet. In Ländern mit ausgedehnten Moorlandschaften (in Europa sind dies Irland, Schottland, Estland, Lettland, Litauen, Finnland und Schweden) ist dies heute noch der Fall. Rohhumus entsteht aus schwer abbaubarem Material, wie beispielsweise Nadeln, in kühlem und feuchtem Klima. Man findet ihn überwiegend als Deckschicht (Auflagehumus) in Nadelwäldern oder auf nassen Wiesen, wo der Abbau aufgrund des hohen Wassergehalts gestört ist. Moder bildet sich bei kühlfeuchtem Klima in Misch- und Laubwäldern. Er verursacht den typischen „Moder“-Geruch. Mull entsteht hauptsächlich auf Acker- und Wiesenböden sowie in Laubwäldern. Der für frische Erde typische Geruch wird vom Mull verursacht. Torf weist eine faserige Beschaffenheit auf. Alternative Ersatz; zB nährstoffreiche Mischungen aus Graskompost, Rindenkompost, Holzfasern oder Kokosfasern sind gute andere Möglichkeiten 51 Hochmoor im Waldviertel 52 Der Rundblättrige Sonnentau gehört zu den gefährdeten Arten heimischer Moore. 53 Wollgras, eine typische Moorpflanze 54 Torfmoos (stark vergrößert) 26 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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