Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

Vom Kind zum Erwachsenen Gegen Ende der Schwangerschaft treten Wehen auf Im letzten Schwangerschaftsmonat kommt es zu Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur. Sie werden als Wehen bezeichnet. Die Geburt beginnt (Eröffnungsphase), wenn die Wehen in regelmäßigen Zeitabständen (etwa alle zehn Minuten) kommen. Meistens platzt jetzt die Fruchtblase und das Fruchtwasser geht ab. Die Wehen dehnen den Gebärmuttermund auf Durch die Wehen wird das ungeborene Kind tiefer ins Becken gedrückt. Der Gebärmuttermund wird nach und nach aufgedehnt. Ist er verstrichen (das bedeutet, so weit aufgedehnt, dass er nicht mehr tastbar ist) beginnt das letzte Stadium der Geburt, die so genannte Austreibungsphase ( Abb. 177). Die Presswehen drücken das Kind nach außen Im Moment, in dem der Kopf des Kindes den Beckenboden der Mutter erreicht hat, werden die Presswehen ausgelöst. Sobald der Kopf durch die Scheidenöffnung getreten ist, folgt sehr schnell der übrige Körper. Nach der Geburt wird abgenabelt, es kommt zur Nachgeburt Nachdem das Kind zur Welt gekommen ist, wird die Nabelschnur und damit die Verbindung zum mütterlichen Organismus durchtrennt. Der erste Schrei des Kindes ist ein Hinweis darauf, dass die Lungen ihre Funktion übernommen haben. Das Baby atmet. In der Nachgeburtsphase wird die so genannte Nachgeburt (die funktionslos gewordene Plazenta und der daran hängende Nabelschnurrest) aufgrund der Nachgeburtswehen ausgestoßen. Ein Hypophysenhormon fördert die Milchbildung Sobald die Nachgeburt ausgestoßen ist, regt das Hypophysenhormon Prolactin die Milchdrüsen zur Milchproduktion an. Durch das Saugen des Kindes beginnt die Mutter, die Muttermilch abzusondern. Körperkontakt ist wichtig Der Körperkontakt ist für Mutter und Kind wichtig: Durch die Körperwärme, den Herzschlag und die vertraute Stimme der Mutter fühlt sich das Baby geborgen. Mutter und Kind entwickeln dabei eine sehr enge Beziehung. Nicht immer ist eine Schwangerschaft erwünscht Immer wieder ist eine Schwangerschaft ungewollt. Für betroffene Mädchen bzw. Frauen gibt es spezielle Beratungsstellen, die in solchen Situationen Rat und Hilfe anbieten. Mitunter entschließen sich Betroffene zu einem Schwangerschaftsabbruch. In Österreich ist dieser in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft straffrei. Der Schwangerschaftsabbruch wird in der Umgangssprache als „Abtreibung“ bezeichnet. Er darf nur von einer Ärztin bzw. einem Arzt durchgeführt werden und erfolgt durch Medikamente (Einnahme von Tabletten) oder durch Absaugen bzw. Ausschaben der Gebärmutterschleimhaut mitsamt dem Embryo. Wehen werden als ein sehr starkes Ziehen im Unterbauch, ähnlich starken Bauchkrämpfen während der Menstruation wahrgenommen Presswehen extrem starke Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur, die das Kind durch die Scheide nach außen drücken 177 Geburt: Austreibungsphase Seite 107: Geburt Seite 107: Geburt Seite 107: Geburt 178 Stillen fördert die Beziehung zwischen Mutter und Kind. 101 Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv

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