Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

Die Ernährung des Menschen Verdauung und Resorption Zwei- und Mehrfachzucker, Fette und Proteine müssen von unserem Körper erst in ihre Bausteine zerlegt werden, damit sie ins Blut beziehungsweise in die Lymphe aufgenommen ( S. 43) und anschließend verwertet werden können: Zwei- und Mehrfachzucker werden in Einfachzucker gespalten, Proteine in Aminosäuren und Fette in Glycerol und Fettsäuren. Vitamine, Mineralstoffe, Einfachzucker und Wasser müssen nicht mehr zerlegt werden. Unter Verdauung versteht man also den Abbau der Nahrung in einfache, für den Körper resorbierbare Bausteine. Dies geschieht durch physikalische und chemische Prozesse. Die Aufnahme der verwertbaren Stoffe vom Darm ins Blut beziehungsweise in die Lymphe bezeichnet man als Resorption. In der Mundhöhle wird feste Nahrung zerkleinert Die Verdauung beginnt in der Mundhöhle ( S. 28, Abb. 32/1) mit der Zerkleinerung der festen Nahrung. Die scharfkantigen Schneidezähne dienen dem Abbeißen der Nahrung. Die Vormahlzähne und die Mahlzähne mit ihren breiteren und spitzhöckerigen Kronen zerquetschen und zermahlen die Nahrung. Zwischen den Schneide- und den Vormahlzähnen befinden sich die spitzeren Eckzähne. Um ein kräftiges Zubeißen zu ermöglichen, müssen die Zähne fest im Kiefer verankert sein. Dazu dient der Zahnhalteapparat, der in der Fachsprache als Parodontium bezeichnet wird: Fasern aus Bindegewebe befestigen den Zahn, genauer das Zahnzement, mit den Zahnfächern des Kiefers. Muss ein Zahn gezogen werden, wird er zunächst gedreht, wodurch die Fasern abreißen. Erst dann kann er leicht entfernt werden. physikalische/chemische Prozesse Das Kauen der Nahrung, also das Zerkleinern mit Hilfe der Zähne, ist ein physikalischer Vorgang. Bei der Zersetzung der Nahrung unter Mitwirkung von Verdauungsenzymen laufen chemische Reaktionen ab. Parodontium Zahnhalteapparat; para (griech.) = entlang, neben, bei, über, hinaus, gegen; odous (griech.) = der Zahn Auch die chemische Zerlegung beginnt in der Mundhöhle Beim Kauen der Nahrung sondern die Speicheldrüsen (Ohrspeichel-, Unterkieferspeichel- und Unterzungenspeicheldrüsen;  Abb. 32/2) Speichel ab. Der Speichel macht die Bissen gleitfähig und außerdem enthält er ein Enzym, das Stärke zu Malzzucker abbaut. Das lässt sich zB veranschaulichen, wenn du eine Zeitlang ein Stück Semmel kaust: es schmeckt süß. Nach einigen Kaubewegungen drückt die Zunge den Speisebrei nach hinten gegen den weichen Gaumen des Rachens. Dadurch wird der Schluckvorgang ausgelöst. Kurzzeitig hebt sich dabei das Gaumensegel. Der Kehldeckel wird abgesenkt und verschließt damit die vor der Speiseröhre liegende Luftröhre ( Abb. 31). 1. In Abb. 30 ist das Dauergebiss eines Menschen zu sehen. a) Male die Zähne entsprechend an: Eckzahn rot, Schneidezahn grün, Mahlzahn orange, Vormahlzahn gelb. Tipp: du hast bereits in der ersten Klasse über sie erfahren. b) Die maximale Anzahl an Zähnen eines Dauergebisses ist 32. Zählst du allerdings alle Zähne in der Abbildung, wirst du auf nur 28 kommen. Nenne die Zähne, die hier noch nicht durchgebrochen sind. 2. Vergleiche das Dauergebiss mit dem Milchgebiss eines Kindes. Nenne Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Du bist dran! 29 Längsschnitt durch einen Zahn (Schema) 30 Dauergebiss, Unter- und Oberkiefer (Schema) 31 Schluckvorgang (Schema) Kieferknochen Seite 26: Schluckvorgang Nasenhöhle Speisebrei Zunge Kehldeckel Luftröhre Speiseröhre Gaumensegel Kieferknochen Zahnschmelz Zahnbein Zahnhöhle Zahnzement Bindegewebsfasern Blutgefäße und Nerven Zahnfach 6az799 Animation 27 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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