Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

Der Mensch Fieber und Schmerz sind Warnsignale und helfen dem Körper Wenn du Fieber oder Schmerzen hast, ist dies natürlich meist sehr unangenehm. Fieber und Schmerz sind allerdings wichtige Schutzeinrichtungen unseres Körpers. Schmerz macht uns darauf aufmerksam, dass mit uns etwas nicht stimmt. Dadurch können wir unseren Körper bei der Bekämpfung von Krankheiten unterstützen, etwa durch Schonung oder durch die Einnahme von Medikamenten. Eine erhöhte Körpertemperatur beschleunigt den Stoffwechsel, wodurch auch verstärkt Abwehrzellen gebildet werden. Außerdem hemmt die höhere Temperatur die Vermehrung der meisten Krankheitserreger. Im Gehirn liegt das Temperaturkontrollzentrum Obwohl unsere Umgebungstemperatur schwankt, haben wir stets eine Körpertemperatur von rund 37 °C. Dafür verantwortlich ist ein Steuerungszentrum im Gehirn, das die Körpertemperatur kontrolliert. Wärmesinneszellen ( S. 77) melden diesem Zentrum den Ist-Zustand, der dort mit dem Soll-Bereich (rund 37 °C) verglichen wird. Ist der Körper zu warm, wird durch Erweiterung der Blutgefäße der Haut und durch Schwitzen vermehrt Wärme abgegeben. Ist der Körper zu kalt, verengen sich die Blutgefäße der Haut und durch rasch aufeinanderfolgende Muskelkontraktionen (Zittern) erfolgt eine verstärkte Wärmeproduktion. Der Stoffwechsel wird angekurbelt, um mehr Wärme zu bilden. Pyrogene verstellen den Soll-Bereich Pyrogene sind Signalstoffe, die den Soll-Bereich im Temperaturkontrollzentrum erhöhen, also Fieber verursachen. Sie werden einerseits von den Krankheitserregern produziert, andererseits, wie das Prostaglandin, von den Leukozyten freigesetzt. Wird der Soll-Bereich erhöht, ist der Ist-Wert im Vergleich zum erhöhten Soll-Bereich zu niedrig ( Abb. 92). Man friert, die Haut erblasst, da ihre Durchblutung eingeschränkt wird. Hände und Füße werden kalt. Man zittert, Schüttelfrost und Zähneklappern treten häufig auf. Der Stoffwechsel wird aktiviert, um den Körper bis hin zum (neuen) Soll-Bereich zu erwärmen. Man bekommt Fieber. Körpertemperatur Die Körpertemperatur schwankt innerhalb eines Tages um ca. 0,5 °C. Ihren Höchstwert erreicht sie etwa um 18 Uhr, das Temperaturminimum etwa um 3 Uhr. Ist-Zustand Bei der menschlichen Temperaturkontrolle entspricht der Ist-Zustand der derzeitigen Körpertemperatur. Soll-Bereich entspricht dem Temperaturbereich (um die 37 °C), von dem der tatsächliche Ist-Zustand (Ist-Wert) so wenig wie möglich abweichen soll. Pyrogene pyros (griech.) = Feuer 91 Fiebertypen, Körpertemperatur und wie man darauf reagieren soll 92 Temperaturverlauf bei Fieber; blau: Verstellen des Soll-Bereichs, rot: Veränderung des Ist-Zustands Bedrohliches Fieber Unverzüglich Ärztin/Arzt oder Notärztin/-arzt rufen Hohes Fieber Ärztin/Arzt rufen Mäßig hohes Fieber Ärztin/Arzt befragen LeichtesFieber Normaltemperatur Verlaufskontrolle Untertemperatur Ärztin/Arzt befragen 1. Durch Zittern wird Wärme produziert. Aber weshalb? Erkläre dies. 2. Ist das Fieber nicht allzu hoch, raten Ärztinnen und Ärzte davon ab, fiebersenkende Medikamente einzunehmen. Begründe diese Empfehlung. 3. Erkläre anhand von Abb. 92, warum man schwitzt, obwohl das Fieber zurückgeht. Du bist dran! 39 38 37 Körpertemperatur Soll-Bereich wird erhöht Soll-Bereich wird erniedrigt Temperatur steigt Temperatur fällt Temperaturverlauf Frösteln, Zittern, verringerte Hautdurchblutung, Stoffwechsel wird aktiviert Hitzegefühl, verstärkte Hautdurchblutung, Schwitzen 56 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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