Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

Der Mensch Die Pubertät – keine leichte Zeit!? Auf dem Weg zum Erwachsensein gibt es viele körperliche, geistige und auch emotionale Veränderungen, mit denen ein junger Mensch klarkommen muss. Die Bandbreite ist dabei sehr groß, jede und jeder Jugendliche macht dabei ihre bzw. seine eigenen individuellen Erfahrungen. Viele empfinden diesen Lebensabschnitt als besonders aufregend und spannend. Nicht alle aber erleben die Zeit der Pubertät als nur angenehm. Immer wieder können Jugendliche auch mit verschiedenen Problemen, Konflikten oder auch Beschwerden konfrontiert sein. Körperliche Beschwerden können vorübergehend auftreten Der in der Pubertät einsetzende Wachstumsschub kann vorübergehend auch gesundheitliche Probleme verursachen. In erster Linie ist das Stütz- und Bewegungssystem davon betroffen. Die Beschwerden können von leichten Schmerzen im Rücken und in den Beinen bis hin zu starken Wachstumsschmerzen, die bei Buben häufiger auftreten als bei Mädchen, reichen. Bei Mädchen kann das Größerwerden der Brüste Schmerzen bzw. ein Ziehen und Spannen der Brüste verursachen. Durch ein in der Pubertät noch häufiges Ungleichgewicht der Sexualhormone können auch bei Burschen die Brustdrüsen vorübergehend anschwellen und schmerzhaft sowie druckempfindlich sein. Auch Kreislaufstörungen sind keine Seltenheit. Etwa ein Fünftel aller Jugendlichen erleidet bis zum 15. Lebensjahr einen Ohnmachtsanfall. Ursache dafür ist in den meisten Fällen eine verminderte Durchblutung des Gehirns aufgrund eines zu niedrigen Blutdrucks. Die Betroffenen werden blass, sinken zu Boden und sind nicht ansprechbar. Meist geht die Bewusstlosigkeit rasch vorüber. Durch Verabreichung kreislaufstärkender Medikamente kann der Arzt bzw. die Ärztin vorbeugend helfen. Der Schlafrhythmus kann sich in der Pubertät verschieben In der Pubertät beginnt sich bei vielen Jugendlichen auch das Schlafverhalten zu verändern. Ursache ist, dass die Ausschüttung von Melatonin ( S. 79), aber auch sein Abbau, im Tagesrhythmus allmählich nach hinten verschoben werden. Damit stellt sich erst später Müdigkeit ein. Das hat zur Folge, dass viele Jugendliche erst später müde werden und später in der Früh ausgeschlafen sind. Übermüdung kann die Folge sein. Problematisch für eine ausreichende Schlafdauer ist auch häufiges nächtliches Sitzen vor LED-Bildschirmen (Fernsehapparat, Computer) und LED-Displays (Tablets, Smartphones). Studien deuten darauf hin, dass LED-Licht die Melatoninproduktion drosselt. Wissenschafterinnen und Wissenschafter sehen darin einen Grund dafür, dass die durchschnittliche Schlafdauer in der Bevölkerung (besonders bei Jugendlichen) allmählich zurückgeht. Da unser Körper aber ausreichend Schlaf zur Erholung braucht, ist eine kürzere Schlafenszeit auf Dauer gesundheitsschädigend. 152 Aufregend, aber nicht immer leicht, die Zeit der Pubertät 153 Verschobener Schlafrhythmus emotionale Veränderungen Auf der Suche nach ihrer eigenen Identität und ihrem Platz in der Gesellschaft durchleben viele Jugendliche ein Auf und Ab der Gefühle. Konflikt Ein Konflikt besteht, wenn Wertvorstellungen, Interessen oder Ansichten unterschiedlicher Personen miteinander unvereinbar erscheinen. Wachstumsschmerzen Schmerzen vorwiegend in den Beinen (besonders Oberschenkel), gelegentlich auch in den Armen. Meist treten die Schmerzen nachts auf. Die Ursache konnte noch nicht restlos geklärt werden. Es wird vermutet, dass das Wachstum von Röhrenknochen eine Art „Dehnungsschmerz“ hervorrufen könnte. Größerwerden der Brüste durch das Wachstum der Milchdrüsen und die Einlagerung von Binde- und Fettgewebe LED-Bildschirme/LED-Displays Um sich vor dem intensiven LED-Licht zu schützen, wird empfohlen in den Geräteeinstellungen in den Nachtmodus (geringere Lichtintensität) zu schalten. Interpretiere das Zitat des Münchner Psychologen Till Roenneberg (geb. 1953): „Wer freiwillig wieder früh ins Bett geht, ist erwachsen.“ Du bist dran! 90 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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