Begegnungen mit der Natur, Maturatraining
30 FORTPFLANZUNG UND ENTWICKLUNG Unerfüllter Kinderwunsch Ein Paar gilt als unfruchtbar, wenn sich nach ein bis zwei Jahren des Zusammenlebens mit regelmäßigem ungeschütztem Geschlechtsverkehr keine Schwangerschaft eingestellt hat. Die Erkenntnis unfruchtbar zu sein, löst bei den meisten eine Lebenskrise aus, was eine Belastung für die Partnerschaft werden kann. 1. Fasse zusammen , welche Ursachen dem unerfüllten Kinderwunsch zugrunde liegen können. 2. Lege die Möglichkeiten der Medizin dar , hier Abhilfe schaffen zu können. 3. Vergleiche die in Österreich zulässigen Methoden und erläutere , wodurch diese geregelt sind. Bewerte mögliche ethische Bedenken. 4. Erkläre , was man unter dem Begriff „Egg freezing“ versteht. Lies dir dazu den folgenden Artikel durch und beziehe kritisch Stellung . Die Debatte um das so genannte Social Egg Freezing läuft spätestens auch in Europa, seit bekannt wurde, dass die US-Großkonzerne Facebook und Apple ihren Mitarbeiterinnen einen solchen Eingriff bezahlen. Die technische Möglichkeit dazu besteht in Österreich, hier ist das Einfrieren der Eizellen derzeit aber nur aus medizinischen Gründen erlaubt, etwa wenn eine Frau vor einer Chemotherapie steht und dadurch ihre Reproduktionsfähigkeit in Gefahr ist. „Gespenstisches“ Social Egg Freezing „Wider die Natur“ sei das Kinderkriegen auf diesemWeg und das Ansinnen „eine Bankrotterklärung des Feminismus“, meinte Alice Pitzinger-Ryba vom Verein „Family Business“. Sie warnte davor, dass sich Frauen „von Konzernen vorschreiben lassen, wann sie Kinder bekommen“. Man müsse alles tun, damit Frauen in ihren Zwanzigern und Dreißigern es schaffen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, forderte Angelika Hager, Journalistin und Autorin. Das Social Egg Freezing empfindet sie als „beklemmend“, es habe etwas Gespenstisches. Hager appellierte zudem, die „Verherrlichung der späten Mutterschaft“, wie sie im vergangenen Jahrzehnt statt- gefunden habe, „ein wenig zu überdenken“, und kritisierte „Methusalemfamilien“. Dass das Einfrieren auch in Österreich erlaubt werde, bezweifelt die Journalistin aber nicht: „Die Möglichkeit wird‘s sowieso geben, da können wir uns gar nicht wehren, weil die Arbeitswelt eingreift und sagt: Eure produktivsten Jahre nehmen wir uns.“ Als völlig überzeichnete Diskussion über etwas, das ihrer Meinung nach kein Massenphänomen wird, sieht Teresa Bücker vomOnline- Magazin „Edition F“ das Einfrieren. Bücker meinte: „Ich hätte es mir auch vorstellen können“ und glaubt, dass jüngere Menschen dem Thema aufgeschlossen gegenüberstünden, der Kreis jener, die den Schritt tatsächlich machen würden, aber klein sei. „Es geht häufig darum, den richtigen Partner zu finden und weniger um die Karriere.“ Der Natur „ein wenig auf die Sprünge zu helfen“, sei „nicht schlimm“. Quelle: Social Egg Freezing: Frau zwischen „Brutmaschine“ und Selbstbestimmung; online verfügbar über: http://diestandard.at/2000007344585/ Social-Egg-Freezing-Frau-zwischen-Brutmaschine-und-Selbstbestimmung [abgefragt 20. 1. 2015]. L Lösungsvorschlag siehe Seite 70 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Ve lags öbv
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