Ele und Leo, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer
141 130 Der heilige Martin Am Tor wartet ein Mann. Der Mann ist arm. Martin teilt seinen Mantel. Liebe ist wie ein Licht. Da kommt Martin. Sein Mantel ist warm. Der heilige Martin zu Seite 130 Die Kinder lernen eine wichtige Legende des Christentums kennen. Das Bild des Later- nenumzugs und der einfache Satz verweisen auf den symbolischen Gehalt der Legende und erklären die bekannte christliche Tradition in vielen Orten. Die Abbildungen und einfachen Sätze bieten den Kindern ein Gerüst, das durch eine Lehrer erzählung ergänzt werden muss. Anregungen zur Unterrichtsgestaltung •• Über die Figur des Bettlers führt L. die Kinder ins Thema mit einer angeleiteten Stilleübung: „Setze dich auf den Boden. Du hast nichts, was dir gehört, gar nichts. Du hast nur ein paar Fetzen am Körper. Dir ist sehr kalt, weil der Wind bläst. „Du bist schmutzig!“, sagen die Leute. „Verdien dir dein Essen selber“, sagen die Leute. Aber niemand hat eine Arbeit für dich. Du hast Hunger und es ist dir sehr kalt.“ Die Kinder äußern ihre Empfindungen. •• Bilder des Bettlers und von Martin auf dem Pferd regen die Kinder an, zu erzählen, was sie von der Martinslegende schon wissen. L. erzählt die Legende ( 1 KV . ); der Sitzkreis ist nur mit einer Kerze in der Mitte beleuchtet. •• Am nächsten Morgen vertieft eine Lichtmeditation die Aus- sage „Liebe ist wie ein Licht“. Eine angezündete Kerze steht in der Sitzkreismitte; die Kinder entzünden daran Teelichter und ordnen sie rundherum an, sodass es immer heller wird. Die Kinder assoziieren beim Entzünden des Lichts eigene Gedanken zum Anstoß „Liebe ist wie ein Licht, weil es hell und froh macht“. •• Die Seite regt zum Nacherzählen und Nachspielen an. Weitere differenzierende Lernbegleitung Sprechen und Zuhören •• die Martinslegende nacherzählen, spielen •• von bekannten Martinsbräuchen erzählen (Laternenumzug, Martinigänse …) Weitere Anregungen •• Musikerziehung: Martinslieder singen •• Laternen basteln •• Bücher zum Heiligen Martin mitbringen und vorstellen Name: ©ÖsterreichischerBundesverlagSchulbuchGmbH&Co.KG,Wien 2016 | Kopiervorlagen zuEleund Leo | www.oebv.at AlleRechte vorbehalten.VondieserDruckvorlage istdieVervielfältigung fürdeneigenenUnterrichtsgebrauchgestattet. Martinslegende Vor langer Zeit lebte einMannmit demNamenMartin. Sein Berufwar Soldat. Früher hatten viele Soldaten Pferde,mit denen sie in den Krieg zogen.AuchMartin hatte eines. Manchmal hatte der König, für denMartin Soldatwar, keinen Streitmit anderen Ländern.Dann lebteMartin in der Kaserne und sein Pferd stand im Stall. Natürlich gingMartin jeden Tagmit seinem Pferd spazieren. Einmal imWinter hatteMartin den ganzen Tag keine Lust zu reiten,weil es so kalt war. Erst amAbend dachte er sich: „Nun geh‘ ichmein Pferd satteln.Dann reite ich noch etwas aus.Mein Pferd braucht Bewegung.“ Er ritt schon eine ganzeWeile, als er plötzlich eine leise Stimme hörte. „Brr!“, sagte er zu seinem Pferd und zog am Zügel. Das Pferd blieb stehen undMartin sah einenMann im Schnee sitzen. Erwar ganz dünn und hatte nur ein paar zerrissene Lumpen an. SeineHändewaren blau von der Kälte. „Hast du etwas zu essen fürmich?“, bettelte der armeMann und streckteMartin die Hände entgegen. „Nein“, sagteMartin. „Leider nicht.Aberwarte!“ Martin zog seinen großen Soldatenmantel aus. Er nahm sein Schwert und teilte den Mantel in zweiHälften.Die eine legte er sich selbst um die Schultern, die andere gab er dem Bettler. „Hier hast du etwas zumWärmen“, sagte er und ritt los. „Danke“, rief der armeMann hinterher, aberMartinwar schon in derDunkelheit verschwunden. AlsMartinwieder zuHausewar, brachte er das Pferd in den Stall und ging in sein Zimmer.Dort dachte er nach. Ermusste immer an den Bettler denken. Er konnte die ganzeNacht nicht schlafen. Am nächstenMorgen ging er zum König und sagte: „Ichwill kein Soldatmehr sein. Ichwill nichtmehr töten.“Der Königwar zwar traurig, aber er ließMartin gehen. Martin aber verschenkte alles,was er hatte undwurde einMönch. Baldwar es im ganzen Land bekannt, dassMartin zu allenMenschen gutwar und alles,was er hatte,mit denArmen teilte. Und als der Bischof starb,wünschten sich dieMenschenMartin als seinenNachfolger. Sowurde der frühere SoldatMartin ein berühmter Bischof. EinigeBegriffe inderLegende sind fürKinder sounverständlich,dass sie in einfachenWorten erklärtundmitden Kinderndarüber gesprochenwerden sollte. Soldat Manchmal passiert es, dass dumit deinem Freund streitest.Wenn es ganz schlimm ist, haut ihr euch vielleicht sogar.Genauso geht es auch Ländern.Wenn aber die Könige oderChefs von Ländern streiten, schicken sie ihre Soldaten los.Diemüssen dann solangemiteinander kämpfen, bis einer gewonnen hat.Dabeiwerden viele Menschen getötet. Mönch Duweißt doch bestimmt,was ein Pfarrer ist. EinMönch ist eineArt Pfarrer. Er lebt abermit vielen anderenMönchen zusammen in einem großenHaus, das Kloster heißt. Bischof Das ist derChef von vielen Pfarrern. 130 53 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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