am Puls Biologie 5, Schulbuch
156 Bevölkerungsexplosion und Lebensraum Wenn sich eine Art immer mehr ausbreitet, geht das meist nur auf Kosten Anderer. Wir Menschen sind Teil des riesigen Ökosystems Erde. Jede menschlich bewirkte Veränderung von Boden, Wasser und Luft betrifft unzählige Tiere, Pflan zen, Pilze und Bakterien. Nur selten merken wir, dass eine Art ausstirbt. Denn viele Arten gerade in den bedrohten Regenwäldern sind uns noch gar nicht bekannt. Bei manchen Tieren aber kann man zusehen, wie ihre Zahl Jahr für Jahr abnimmt, weil sie, wie die Nashörner, abgeschossen werden, oder ihr Lebensraum vernichtet wird. Ein trauriges Beispiel liefert Borneo, die drittgröß te Insel der Welt und Heimat der Orang-Utans . Diese Affen leben im Regenwald. In Abbildung 14 siehst du, wie viel Regenwald und damit Lebens raum für die Orang-Utans in den letzten Jahr zehnten gerodet wurde. Dafür gibt es mehrere Gründe : – der Abbau von Bodenschätzen, – die Ausfuhr wertvollen Tropenholzes, – das Anlegen von Ölpalmenplantagen ( k Abb. 13, 14). Ölpalmen werden deswegen verstärkt angebaut, weil sie sehr anspruchslos sind und mit wenig Aufwand große Erträge erzielt werden können. Die Ölpalme ist weltweit die wirtschaftlich effizienteste Ölpflanze. Ihr Öl wird ua. für Nah rungsmittel (Bratfett, Nussnougatcremes, etc.), Waschmittel, Kosmetika, Plastik und in der Chemikalienherstellung verwendet. Reproduktion Mehr Land für den Menschen bedeutet meist weniger Land für andere Arten Abb.13: Regenwald in Borneo. Für die Anlage einer Palmölplantage (vorne im Bild) wird Regenwald (hinten) abgeholzt. 1930 1999 2004 Lebensraum Orang-Utan Abb.14: Orang-Utans. Eine Ursache für die Zerstörung des Lebensraums ist die Abholzung des Regenwaldes für Palmöl-Plantagen. Basiskonzept Reproduktion: Das rasante Bevölke rungswachstum und der damit ver bundene Platz- und Energiebedarf bedroht den Lebensraum vieler Arten. Aufgaben S 1 Organisiert ein Rollenspiel in der Klasse. Benötigt werden VertreterInnen von Holzwirtschaft, Kohle- und Erzabbau, Palm ölplantagen, Regenwaldschutzvereinen und Regierung sowie internationale Möbel hersteller und die Weltpresse. Sammelt Argumente für eure jeweilige Position und diskutiert sie. Könnt ihr eine Lösung finden, die alle Interessen berücksichtigt? S 2 Mittlerweile finden sich Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren. Schaut den Film „Plastic Planet“ in der Klasse an. Diskutiert, warum Plastik im Meer ein Umweltproblem darstellt und was man tun könnte, um den Plastikmüll zu reduzieren. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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